Memphis of dartmouth

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Memphis of dartmouth

Beitrag von 313 » Mo 12. Dez 2011, 13:24

Hallo

kennt jemand das o.g. Schiff und kann mir etwas über den Zustand berichten. Nach 2x-Besichtung mit verschiedenen Bootsbauern bin ich leider immer noch unschlüssig ob das Schiff für mich (begrenzte zeitl. und finanz. Mittel) in Frage kommt.
Vielen Dank

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fg-1064
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Re: Memphis of dartmouth

Beitrag von fg-1064 » Mo 12. Dez 2011, 15:12

Moin 313,

handelt es sich um dieses:
http://www.palma-maritime.com/images/st ... h_1928.pdf
hier?

Dazu wäre zunächst einmal zu klären, für welche Zweck du dieses Schiff erwerben willst? Wenn es für den privaten Zeitvertreib sein soll, würde ich dringend davon abraten - ein Werftaufenthalt für einen neuen Farbaufbau kostet dich garantiert ein bis zwei Wochen und den Gegenwert eines Luxusurlaubes auf Mauritius. Willst du es beruflich - z.B. in Charter - nutzen, müsstest du dein Konzept befragen, wie viel Luft deine jährlichen Aufwendungen für Instandhaltung lassen. Ein altes Schiff ist natürlich wesentlich teurer, als ein neues.

Kannst Du die meisten Arbeiten selber erledigen? Bist du handwerklich begabt und traust dir zu, alle Reparaturen selber durchzuführen? Wenn ja, dann handelt es sich nur noch um die Werftkosten (slippen) und die Aufwendungen für Ersatzteilbeschaffung - bei der verbauten Technik an Bord ist auch hier kein Schnäppchen zu erwarten.

Dann schreibst du, dass du nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hast... bei einem Schiff von gut 15 m Länge über Deck solltest du - alleine was die Liegegebühren am Mittelmehr angeht - von ganz erklecklichen Summen ausgehen, die du jedes Jahr zu investieren hast, ohne auch nur eine Meile gefahren zu sein, ganz zu schweigen von Instandhaltungskosten für Rumpf und Technik. Denn ein Schiff aus dem Jahr 1928 ist zwar schön anzusehen, ist aber nie Mängelfrei. Wäre es gerade frisch von einer Werft überholt und absolut topfit, würde es auch mehr als das Doppelte kosten.

Wenn du dir also nicht sicher bist und dir kein Sachverständiger mit Brief und Siegel sagen kann, dass dich keine bösen Überraschungen erwarten werden, dann lass die Finger davon - so sehr die alte Dame dir auch den Kopf verdreht haben mag! ;)

Grüße,
Jan
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Re: Memphis of dartmouth

Beitrag von 313 » Di 13. Dez 2011, 09:55

Hallo

Danke für die ausführliche Antwort. Es handelt sich um das angesprochene Schiff allerdings zu einem deutlich red. Preis. Es soll nur für priv. Zwecke eingesetzt werden und der Liegeplatz wäre zukünftig die Ostsee. Da wir bis jetzt (10a Holzschiff) nach dem Motto "ein gutes Pferd springt nie zu hoch" gut gefahren sind würden wir auch bei diesem Schiff keinen Concours-Zustand anstreben. Auch ein gutgemachtes Leichenkleid käme in Frage.

Gruß Christian
fg-1064
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Re: Memphis of dartmouth

Beitrag von fg-1064 » Mi 14. Dez 2011, 01:11

Hallo Christian,

wenn du schon Eigner eines Holzschiffes bist, ist die Gefahr, dass du dich auf unwägbare Abenteuer einlässt ja schon einmal deutlich geringer. Für deinen Bootskauf gibt es hier beim Freundeskreis eine sensationell umfangreiche Checkliste... wenn du die liest und wenigstens zum größten Teil abarbeiten kannst - und entsprechend positiv beantwortest - steht deinem Kauf nichts mehr im Wege:

http://www.fky.org/freundeskreis/boot_kaufen.htm

Zum Thema Leichenkleid ist hier schon so viel gesagt worden und dem möchte ich auch nichts hinzufügen. Nur soviel: ein Leichenkleid kannst Du nur auf ein strukturell gesundes Schiff aufbringen. Willst Du mit dem Leichenkleid ein strukturelles Problem lösen, kommt es unweigerlich zu Pfusch.

Gruß,
Jan
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