ausleisten
ausleisten
Moin,
mich beschäftigt zur Zeit das Problem ob ich den Rumpf unseres Schärenkreuzers ausleisten kann oder ob der Verband zu stark belastet wird.
Bei dem Boot handelt es sich um einen 22-er, der aus Kiefer/Lärche auf Eichenspanten gebaut wurde. Bei einer Länge von ca. 10,60 m bestitzt die alte Dame 60 Spanten von denen 5 Stück aus Metall (die jedoch im Bereich des Kieles/Kajüte) , die anderen alle aus Eiche sind.
Im Überwasserbereich hat der Vorbesitzer die Planken bereits einmal ausgeleistet. Ich hatte das jetzt für den Unterwasserbereich -hier sind es 6 Plankengänge- vor.
Ich hatte mich schon mal mit Jochen darüber ausgetauscht, der ist aber der Meinung der Verband würde zu stark belastet.
Mich würde einmal interessieren, welche Erfahrungen andere gemacht haben.
Gruß Thorsten
mich beschäftigt zur Zeit das Problem ob ich den Rumpf unseres Schärenkreuzers ausleisten kann oder ob der Verband zu stark belastet wird.
Bei dem Boot handelt es sich um einen 22-er, der aus Kiefer/Lärche auf Eichenspanten gebaut wurde. Bei einer Länge von ca. 10,60 m bestitzt die alte Dame 60 Spanten von denen 5 Stück aus Metall (die jedoch im Bereich des Kieles/Kajüte) , die anderen alle aus Eiche sind.
Im Überwasserbereich hat der Vorbesitzer die Planken bereits einmal ausgeleistet. Ich hatte das jetzt für den Unterwasserbereich -hier sind es 6 Plankengänge- vor.
Ich hatte mich schon mal mit Jochen darüber ausgetauscht, der ist aber der Meinung der Verband würde zu stark belastet.
Mich würde einmal interessieren, welche Erfahrungen andere gemacht haben.
Gruß Thorsten
Re: ausleisten
Moin Thorsten!
Kürzlich habe ich mich mit unserem Bootsbauer über dieses Thema unterhalten. Dieser stellt das Problem mit der zusätzlichen Belastung der Verbände nicht so groß dar. Es gibt hierbei zwei Aspekte zu bedenken:
1. soll die Ausleistung den Rumpf nur dichten, oder soll der Rumpf strukturell deutlich gefestigt werden?
2. sollen nur einzelne Partien oder der komplette Rumpf ausgeleistet werden?
Bei der Wiederherstellung der Dichtigkeit würde es ja prinzipiell genügen eine Plankennaht wieder in einen Zustand zurückzuversetzen, die es den Planken ermöglicht unter Feuchtigkeit wieder zu zu quellen. Unser Bootsbauer fräst hierzu nur die Plankennaht hinreichend weit auf und setzt eine Weichholzleiste (Lärche / Zeder) ein. Diese wird allerdings nur einseitig verklebt, d.h. sie sitzt nur ein einer der beiden Planken und bildet so eine neue, saubere Plankennaht, die sich ohne Probleme dichtzieht. Der Vorteil ist, daß so ein unkontrolliertes Ein- oder Abreißen der Ausleistung beim winterlichen Trocknen des Rumpfes ausbleibt. Die zusätzliche Druckbelastung des Rumpfes durch die Leiste bleibt so geringer als der der Vollflächigen Verklebung, da die Leiste etwas schmaler sein kann. Die beidseitige und auch rückseitige Verleimung kann durch den Einsatz von Fett verhindert werden (vorsichtig einsetzen!!). Der Rumpf bekommt so allerdings keine zusätzliche Festigkeit, die nur durch komplettes Verleimen hergestellt werden kann.
Hierfür ist dann eine komplette Ausleistung mit beidseitiger Verleimung mit Leisten aus Plankenmaterial notwendig. Der Rumpf sollte dann aber mindestens eine Lage Matte als Überzug bekommen um den Rumpf trocken und damit den Quelldruck auf die Planke un Verbände klein zu halten und gleichzeitig das Abreißen der Leistung beim Trocknen zu verhindern.
Beim Boot unseres Opas wurden unter dem Motor einige kurze Leisten aus Lärche eingesetzt, vollflächig verleimt aber ohne weiteren Überzug oder Versiegelung. Diese Leisten sind inzwischen einseitg abgerissen, tw. durchgerissen, aber dichten beim alljährlichen Abslippen immer noch binnen kurzer Zeit. Sie sehen aber nicht mehr schön aus!! Ein weiteres auseinanderhebeln der Verbände ist aufgrund der insgesamt kleinen betroffenen Fläche nicht eingetreten. Ich würde es so allderdings nicht wieder machen lassen.
Viele Grüße
Harald
Kürzlich habe ich mich mit unserem Bootsbauer über dieses Thema unterhalten. Dieser stellt das Problem mit der zusätzlichen Belastung der Verbände nicht so groß dar. Es gibt hierbei zwei Aspekte zu bedenken:
1. soll die Ausleistung den Rumpf nur dichten, oder soll der Rumpf strukturell deutlich gefestigt werden?
2. sollen nur einzelne Partien oder der komplette Rumpf ausgeleistet werden?
Bei der Wiederherstellung der Dichtigkeit würde es ja prinzipiell genügen eine Plankennaht wieder in einen Zustand zurückzuversetzen, die es den Planken ermöglicht unter Feuchtigkeit wieder zu zu quellen. Unser Bootsbauer fräst hierzu nur die Plankennaht hinreichend weit auf und setzt eine Weichholzleiste (Lärche / Zeder) ein. Diese wird allerdings nur einseitig verklebt, d.h. sie sitzt nur ein einer der beiden Planken und bildet so eine neue, saubere Plankennaht, die sich ohne Probleme dichtzieht. Der Vorteil ist, daß so ein unkontrolliertes Ein- oder Abreißen der Ausleistung beim winterlichen Trocknen des Rumpfes ausbleibt. Die zusätzliche Druckbelastung des Rumpfes durch die Leiste bleibt so geringer als der der Vollflächigen Verklebung, da die Leiste etwas schmaler sein kann. Die beidseitige und auch rückseitige Verleimung kann durch den Einsatz von Fett verhindert werden (vorsichtig einsetzen!!). Der Rumpf bekommt so allerdings keine zusätzliche Festigkeit, die nur durch komplettes Verleimen hergestellt werden kann.
Hierfür ist dann eine komplette Ausleistung mit beidseitiger Verleimung mit Leisten aus Plankenmaterial notwendig. Der Rumpf sollte dann aber mindestens eine Lage Matte als Überzug bekommen um den Rumpf trocken und damit den Quelldruck auf die Planke un Verbände klein zu halten und gleichzeitig das Abreißen der Leistung beim Trocknen zu verhindern.
Beim Boot unseres Opas wurden unter dem Motor einige kurze Leisten aus Lärche eingesetzt, vollflächig verleimt aber ohne weiteren Überzug oder Versiegelung. Diese Leisten sind inzwischen einseitg abgerissen, tw. durchgerissen, aber dichten beim alljährlichen Abslippen immer noch binnen kurzer Zeit. Sie sehen aber nicht mehr schön aus!! Ein weiteres auseinanderhebeln der Verbände ist aufgrund der insgesamt kleinen betroffenen Fläche nicht eingetreten. Ich würde es so allderdings nicht wieder machen lassen.
Viele Grüße
Harald
Re: ausleisten
Ich habe einen Jollenkreuzer der schon seit 12 Jahren im Überwasserbereich komplett und Unterwasser teilweise Ausgeleistet ist.
Es gibt überhauptkeine Probleme damit. Das Boot hat auch einmal 3 Jahre an Land gelegen, ohne irgendwelche Schäden.
Gruß
Ole
Es gibt überhauptkeine Probleme damit. Das Boot hat auch einmal 3 Jahre an Land gelegen, ohne irgendwelche Schäden.
Gruß
Ole
Re: ausleisten
Ahoi Thorsten,
Da ich ebenfalls einen dieser schwedischen Kiefer-Schärenkreuzer besitze, weis ich, dass die Planken auch nach 87 Jahren fleißig arbeiten. Wenn mann einen Massivholzrumpf ausleistet,geht das nur dann gut, wenn der Rumpf außen und innen lackiert ist und das Holz vor der Ausleisten sehr trocken war. An sonsten kenne mehrere Boote bei denen nach ca. 3 Jahren die Außenhaut Risse in den Leisten und zum Teil in den Planken bekam. Das heist für mich, es hat mehr geschadet als genutzt. Wenn der Rumpf im Sommer über der WL undicht wird, empfehle ich Fassdichte (1kg ca 9.50 EUR). In Schweden nehmen sie ETTAN zum Dichten.
Wenn die Nähte zuviel alten brüchigen Kitt enthalten und im Frühjahr breiter als 4 mm sind, kannst Du eine 3mm breite und sauber an die Fuge angepasste Leiste einsetzen. Aber nur an einer Seite ankleben! Dann kann nichts schief gehen.
Gruß
Christoph
Da ich ebenfalls einen dieser schwedischen Kiefer-Schärenkreuzer besitze, weis ich, dass die Planken auch nach 87 Jahren fleißig arbeiten. Wenn mann einen Massivholzrumpf ausleistet,geht das nur dann gut, wenn der Rumpf außen und innen lackiert ist und das Holz vor der Ausleisten sehr trocken war. An sonsten kenne mehrere Boote bei denen nach ca. 3 Jahren die Außenhaut Risse in den Leisten und zum Teil in den Planken bekam. Das heist für mich, es hat mehr geschadet als genutzt. Wenn der Rumpf im Sommer über der WL undicht wird, empfehle ich Fassdichte (1kg ca 9.50 EUR). In Schweden nehmen sie ETTAN zum Dichten.
Wenn die Nähte zuviel alten brüchigen Kitt enthalten und im Frühjahr breiter als 4 mm sind, kannst Du eine 3mm breite und sauber an die Fuge angepasste Leiste einsetzen. Aber nur an einer Seite ankleben! Dann kann nichts schief gehen.
Gruß
Christoph
Re: ausleisten
Hallo Ihr drei,
zuerst einmal danke für die prompten Antworten.
Ich hab mir aus euren Anregungen jetzt mal die Vorgehensweise für diese Jahr überlegt. Da die Risse zur zeit nur maximal 2 mm groß sind werd ich´s mit dem Ausleisten mal lassen und es mal mit dem Wassern und Quellen lassen probieren.
Von dem Ettan habe ich noch eine Dose im Boot gefunden. Der Vorbesitzer hat es aber immer von innen auf die Nähte gedrückt, wie eine plattgedrückte Wurts. Ich glaube das ist aber nicht so sinnvoll. Spachtelt man das nicht einfach zwischen die Planken?
Auf jeden Fall nochmals vielen Dank für die Tips.
Gruß Thorsten
zuerst einmal danke für die prompten Antworten.
Ich hab mir aus euren Anregungen jetzt mal die Vorgehensweise für diese Jahr überlegt. Da die Risse zur zeit nur maximal 2 mm groß sind werd ich´s mit dem Ausleisten mal lassen und es mal mit dem Wassern und Quellen lassen probieren.
Von dem Ettan habe ich noch eine Dose im Boot gefunden. Der Vorbesitzer hat es aber immer von innen auf die Nähte gedrückt, wie eine plattgedrückte Wurts. Ich glaube das ist aber nicht so sinnvoll. Spachtelt man das nicht einfach zwischen die Planken?
Auf jeden Fall nochmals vielen Dank für die Tips.
Gruß Thorsten
Re: ausleisten
Ahoi Thorsten,
ETTAN soll im Wasserbad erhitzt, dann flüssig, von innen in die Plankennähte gegossen werden. Man kann es aber auch kalt mit einem schmalen Spachtel von außen auftragen. Es klebt auf allen Untergünden besser als Fassdichte. Überschüssiges vorsichtig abkratzen und mit Lappen und Verdünnung die Außenhaut abwischen, fertig.
Gruß
Christoph
ETTAN soll im Wasserbad erhitzt, dann flüssig, von innen in die Plankennähte gegossen werden. Man kann es aber auch kalt mit einem schmalen Spachtel von außen auftragen. Es klebt auf allen Untergünden besser als Fassdichte. Überschüssiges vorsichtig abkratzen und mit Lappen und Verdünnung die Außenhaut abwischen, fertig.
Gruß
Christoph
Re: ausleisten
Hallo, Christoph
Hast du eine Bezugsquelle für ETTAN und Faßdichte ? Bei Google kommt mit "ettan" leider nur Blödsinn heraus. Oder gibt es das Zeug nur in Schweden ?
Alter Trick von Opa: wir haben bei einem 30er Seefahrtkreuzer Leinöl-Fensterkitt von außen in die Plankennähte im Unterwasserschiff gedrückt, glattgezogen und anschließend mit Antifouling übermalt. Der Kitt quillt heraus, wenn die Planken quellen, das Antifouling darüber bleibt dicht. Herauspulen läßt sich das Zeug auch gut. Ob sich die Behandlung allerdings nachteilig auf ein späteres Ausleisten auswirkt haben wir noch nicht ausprobiert, könnte aber sein (Leinöl).
Gruß
Ulrike
Hast du eine Bezugsquelle für ETTAN und Faßdichte ? Bei Google kommt mit "ettan" leider nur Blödsinn heraus. Oder gibt es das Zeug nur in Schweden ?
Alter Trick von Opa: wir haben bei einem 30er Seefahrtkreuzer Leinöl-Fensterkitt von außen in die Plankennähte im Unterwasserschiff gedrückt, glattgezogen und anschließend mit Antifouling übermalt. Der Kitt quillt heraus, wenn die Planken quellen, das Antifouling darüber bleibt dicht. Herauspulen läßt sich das Zeug auch gut. Ob sich die Behandlung allerdings nachteilig auf ein späteres Ausleisten auswirkt haben wir noch nicht ausprobiert, könnte aber sein (Leinöl).
Gruß
Ulrike
Re: ausleisten
Hallo Christoph,
ich werd es mal im Sommer so probieren.
Du benutzt es aber wohl erst nach dem Anstrich denn es gibt doch wohl sonst Probleme mit der Haftung der Farbe?
Gruß Thorsten
ich werd es mal im Sommer so probieren.
Du benutzt es aber wohl erst nach dem Anstrich denn es gibt doch wohl sonst Probleme mit der Haftung der Farbe?
Gruß Thorsten
Re: ausleisten
Hallo Ulrike,
ich hab mir gerade mal meine Dose angesehen, die mir der Vorbesitzer in die Hände gedrückt hat.
Hersteller ist:
Hedbys Tekniska Fabrik
Huddinge
Tel 7113728
Huddinge liegt in der Nähe von Stockholm. (Vorort am See Mälar)
Ich werde heute mal dem Vorbesitzer meines Bootes eine mail schreiben, ob der uns das organisieren kann. Ich brauche auch noch davon.
Er wohnt in Huddinge und ist ein netter Kerl.
Gruß Thorsten
ich hab mir gerade mal meine Dose angesehen, die mir der Vorbesitzer in die Hände gedrückt hat.
Hersteller ist:
Hedbys Tekniska Fabrik
Huddinge
Tel 7113728
Huddinge liegt in der Nähe von Stockholm. (Vorort am See Mälar)
Ich werde heute mal dem Vorbesitzer meines Bootes eine mail schreiben, ob der uns das organisieren kann. Ich brauche auch noch davon.
Er wohnt in Huddinge und ist ein netter Kerl.
Gruß Thorsten
Re: ausleisten
Hi, Thorsten
Wenn du etwas bestellst, melde dich bitte, ich möchte auch etwas haben.
Unser 30er ist ein bißchen inkontinent ;-.)
Gruß
Ulli
Wenn du etwas bestellst, melde dich bitte, ich möchte auch etwas haben.
Unser 30er ist ein bißchen inkontinent ;-.)
Gruß
Ulli