Beitrag
von Sven Schulz » Mo 30. Jan 2012, 16:01
Hallo Arnd,
ich möchte mich Hape anschließen. Wenn Du nicht die gesamten Spanten ersetzt (unwesentlich mehr Arbeit), musst Du länger schäften. Da die Schäftung in der starken Krümmung der Kimm liegt, würde ich außerdem darüber nachdenken, die Schäftung selbst auch gebogen zu machen, so dass der Winkel zum Spant am oberen und unteren Ende der Schäftung gleich flach sind.
Dann habe ich folgende Erfahrung gemacht: das Ersetzen nur einiger alter Spanten führt zum Bruch von weiteren. Du erzeugst eine feste Stelle im Rumpf und verschiebst den Schwachpunkt. Das passiert insbesondere, wenn man (wie ich) den Fehler macht, nur bis zur Wasserlinie auszuleisten, so dass man auf ganzer Länge und noch dazu am Ende der Bodenwrangen eine Art Sollbruchstelle im Rumpf erhält. Insofern wäre ich auch vorsichtig, nur unter der Wasserlinie eine Matte über den Rumpf zu ziehen, wenn nicht im kritischen Bereich alle Spanten sehr gut oder neu sind. Gleiches gilt übrigens für die Plankenschäftungen, wenn vorhanden, die bei meinem Fricke Boot noch dazu alle im selben Spantfeld lagen. Der kritische Bereich liegt zwischen dem Mast und der Stelle an der man sitzt, weil da der Rumpf stark tordiert.
Dazu wäre noch zu sagen, dass meine O-Jolle ein modernes Alurigg hatte (mit entsprechenden Verstärkungen von Mastfuß, Püttingen und Decksbalken im Mastbereich) und dass ich sie nicht geschont habe (oft stundenlange Kreuz bei viel Wind und Welle) und wir oft zu zweit gesegelt sind.
War schon ein schönes Boot.
Viel Erfolg, Sven