Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

günni
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von günni » Do 2. Aug 2012, 15:02

Lass ´mal hineinschauen, boyus.
Heftiger als Vorne über Wasser wird Dich die Suche nach Schrauben in der untersten Planke am Heck beschäftigen. Kupferschwamm nannte jemand aus dem Forum diese Reste von Schrauben aus einer Kupfer-Zink-Legierung. Dort unten in den Briefschlitzen sind Superplätze für Humus und Cu-Schwamm.
´ne Endoskopkamera hilft Dir eventuell etwas weiter--- oder raubt die letzte Illusion beim Blick nach oben.
Grüßchen, günni.
boyus
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von boyus » Mi 29. Aug 2012, 22:10

Nachdem die O-Jolle ihre Bewährungsprobe bestanden hat (Einsegeln auf der Havel bei WS5 und eine sportliche Woche auf dem Lippesee) geht es jetzt parallel auch an Lillebror weiter:

Danke für Deinen Tip günni: Besonders die Liste der "Galvanischen Elemente" unter http://www.fky.org/forum-neu/read.php?2 ... 1#msg-3371
ist sehr aufschlußreich !
Wenn ich jetzt zu Bronze tendiere sollte ich dann aber die 1,1 T Eisenkiel absperren ?

Heute habe ich den UW-Bereich mit dem Hochdruckreiniger gereinigt und die alten Dichtungsschnüre (Baumwolle-Kalfat) rausgezogen. In den nächsten Tagen will ich mich dann intensiv mit der Schraubenproblematik befassen.

Einen Liegeplatz habe ich auch in Aussicht: rund 30 km von Zuhause am Lippesee. Als Saisonliegeplatz für den abendlichen Schlag, im Urlaub dann feucht ins Ferienrevier ;-)

Schönen Abend Euch!
Arndt
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von André bauer » Do 30. Aug 2012, 12:22

Hallo Arndt,
ein Eisenkiel sollte immer mehrfach mit Zinksilikat+Teerepoxi (1K) oder anderem (2K) geschützt werden.
Das verhindert zu schnelles Rosten des Ballasts und galvanische Korrosion mit Schrauben oder dem Prop/Welle.
Auch beim Außenborder (Aluprop), funktioniert "super" mit Gußeisen...

Habe auch einen Gußeisenballast. Der wurde schon sandgestrahlt.
Unbedingt machen lassen und VOR der Beschichtung mit Zinksilikat besichtigen.
Bei mir wurde ordentlich gepfuscht, Zinksilikat oder eine andere Beschichtung muß sofort nach dem Strahlen aufgebracht werden, sonst bildet sich Flugrost.
Natürlich muß der Ballast dafür unter dem Schiff raus.

Komme leider nicht drauf, wie die 2K Variante noch hieß.

Das Unterwasserschiff sollte bei einem Holzrumpf nie mit Hochdruckreiniger gereinigt werden, das beschädigt die Fugen.
Bei Dir jetzt vielleicht egal wenn eh alle Fugen neu gedichtet werden, später nicht mehr.
Bürste und Seifenwasser sind erlaubt, irgendwelche Nachteile muß ein Holzboot ja haben. :-)

Für letzte Infos zu meinem Projekt: http://www.fky.org/forum-neu/read.php?2,19156
Gruß,
André

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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von günni » Fr 14. Sep 2012, 14:26

Versuchs´s ´mal mit Zinkchromat-Grundierung von Mankiewitz/Hamburg.
Aber im Ernst, hat Gusseisen nicht mehr die schützende Gusshaut, die immer leicht angerostet sein muss um die Farbe nicht abzuwerfen?

Die stumpfen Plankenverbindungen mit ´nem Patschen dahinter hatte ich auch und ständig Probleme, u.a. auch mit den Kreideresten selbstkreiierter Leinöl-Spachtelmassen meiner Vorbesitzer. Gib dir einen Ruck und und ersetz´das Stück bis zum gesunden Holz beider Planken mit Schäftungen, anschliessend wird´s dort trocken bleiben.

Grüßchen, günni
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von boyus » Mi 24. Okt 2012, 08:09

Hallo Forum!

Es hat sich in den letzten Wochen einiges getan:

ca. 40% der korrodierten Eisenschrauben (!) sind entfernt, V4A Schrauben versetzt zu den "alten Löchern" halten jetzt die Planken auf den Steven.
Die Planken sind in einem erstaunlich guten Zustand, nur am Heck habe ich bisher eine ca. 5x5 cm große Stelle gefunden welche ausgeflickt werden muss - im UW-Bereich alles kerngesund!

Dann habe ich den "Negerkeks" für die schonende Lackentfernung entdeckt:

Dabei bin ich auf zwei Wasserpasslinien gestoßen ?!? Hat da jemand eine Idee? Der "aktuelle" Wasserpass liegt ja Meilen daneben ;-)

[img]http://up.picr.de/12266738sy.jpg[/img]

[img]http://up.picr.de/12266746jz.jpg[/img]

[img]http://up.picr.de/12266754pc.jpg[/img]
http://up.picr.de/32380446nz.jpg
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von André bauer » Mi 24. Okt 2012, 12:32

Hallo Arndt,
was verstehst Du unter einem Negerkeks?
Lackentfernung ist immer ein spannendes Thema.

Über den Wasserpass würde ich mir keine Gedanken machen, das ist bei mir noch extremer.
Über die Jahre nimmt das Boot Feuchtigkeit und mehr Ausrüstung auf, die Maschine wird größer usw...
Der angerissene Wasserpass ist die UK des originalen Wasserpasses.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von günni » Mi 24. Okt 2012, 16:20

Drei Leute und 'ne Packung Papiertaschentücher, viel mehr schleppen Regattaboote nicht mit.
.....keks, wat'is'n det?
grüßchen,günni.
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von boyus » Mi 24. Okt 2012, 17:12

Auch CSD-Scheibe, Flexible Reinigungsscheibe etc.

Ich bin echt begeistert von den Teilen !
Der Abtrag ist enorm, die Fläche auf dem unteren Bild habe ich innerhalb von 1 Std. mit einer Scheibe bearbeitet = wenn die Kondition mitspielt je Schiffsseite ca.3 Stunden bis zum Wasserpass.
- Dabei aber bei vorsichtiger Anwendung auch sehr sanft zum Holz (siehe Makierungen Wasserpass)
Wichtig ist aber eine vernünftige Atemschutzmaske, Schutzbrille, am besten Einweganzug, Gehörschutz. (...und tolerante Nachbarn ;-) )

Siehe Google:

http://t1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9 ... rUkLlPiNBA
http://up.picr.de/32380446nz.jpg
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von André bauer » Do 25. Okt 2012, 13:20

Ah ja,
politisch korrekter offizieller Name für ein Produkt... :-)

Wie ist die Flächenqualität hinterher? Sieht ja ganz gut aus!
Mit der Flex muss man normal immer sehr vorsichtig sein, sonst hat man gleich Dellen im Holz.

Gruß,
André
Gruß,
André

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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme

Beitrag von boyus » Fr 26. Okt 2012, 09:55

Die Oberfläche wird mit viel Gefühl nur ganz leicht wellig. Du kannst aber den Abtrag sehr feinfühlig steuern(siehe alte Markierung Wasserpass)
Nacharbeiten mit einem Rutscher oder besser noch per. Hand sollte aber ein tolles Ergebnis bringen.

Staubige Grüße
Arndt

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