Holzverfärbungen

Jörg G
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Holzverfärbungen

Beitrag von Jörg G » Fr 5. Apr 2013, 15:09

Hallo,
ich suche auf diesem Wege Hilfe

Angehängt habe ich 3 Bilder von einem Teak-Kraweel beplanktem Boot. Die Teakplanken sind knapp 2 cm dick.
Jetzt bilden sich an un die Befestigungslöcher der Püttingeisen braune Stellen.
Kann das Rost sein? Drinnen sitzen verzinkte(?) Bolzen, an denen man Rost erkennen kann (siehe Bild). Von innen sitzen die Püttingeisen direkt auf der Planke. Es sieht aus als wenn Fensterkitt oder sowas genommen wurde. Erschwerend kommt dazu, das einige Bolzen zwischen 2 Planken gebohrt wurden, so dass das mit dem Abdichten auch noch so ein Problem ist/wird, weil der Lack immer in den Näthen reißt. Da die Bolzen nur 2-3 mm abgedeckt sind fallen Holzpfropfen wohl aus. Ich muss was machen, aber was?
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Gruß

Jörg
Jörg G
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Re: Holzverfärbungen

Beitrag von Jörg G » Fr 5. Apr 2013, 16:08

Vielleicht hat einer von Euch eine Idee und kann mir einen Tipp geben.

Gruß

Jörg
Gruß

Jörg
Svan
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Re: Holzverfärbungen

Beitrag von Svan » Fr 5. Apr 2013, 17:18

Wie Rost sieht es so gar nicht aus. Es sieht danach aus, als ob die Stellen nicht vor der Feuchtigkeit geschützt sind und Wasser zeihen kann.

Waren die Stellen nicht ordentlich lackiert?
Jörg G
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Re: Holzverfärbungen

Beitrag von Jörg G » Sa 6. Apr 2013, 08:58

Die Frage kann ich nicht eindeutig mit ja beantworten. Wegen Undichtigkeiten habe ich vor 2 Jahren das Deck erneuert. Vielleicht ist damals Wasser von hinten entlang der Bolzen eingedrungen.
Da waren die Verfärbungen noch nicht so stark. Zwischen den Fugen reißt der Lack. Man kann fühlen wie nach dem zu Wasserlassen,wenn das Holz dichtgequollen ist, der Lack aus den Fugen gedrückt wurde. Ein weiteres Anzeichen das die Lackierung nicht gut hält sind die Teak typischen Verwitterungen. Als Lack habe ich epifanes Hartholzlacköl.
Gruß

Jörg
André bauer
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Re: Holzverfärbungen

Beitrag von André bauer » So 7. Apr 2013, 15:40

Hallo,
Die Fotos sehen aus, als wenn die Propfen von der Feuchtigkeit ausgedrückt wurden.
Wenn die Planken über die Fugen Wasser aufnehmen, kann das schon mal sein.
Entweder wars die Feuchtigkeit oder es ist der Rost an den Bolzen.
Die Bolzen sehen so jedenfalls verzinkt aus, fangen die wirklich an zu rosten, muss man aufpassen,
das die Planken durch den Rost nicht gespalten werden.

Teak ist schon mal etwas schwierig zu lackieren, dadurch das es einen hohen Anteil an eigenen Ölen hat, hält Lack oft nicht gut auf dem Holz.
Wichtig ist, das Holz mit Aceton gut zu entfetten und dann mit Leinöl, Owatrol oder anderem nicht gekochtem Öl vor zu behandeln.
Gekochtes Leinöl, Lacköl oder Ölfirnis, D2 dringen weniger tief ins Holz ein und sind darum als erste Schicht auf rohem Holz ungeeignet.
Generell sind diese Öle als Grundierung gut geeignet, vorausgesetzt man lackiert danach mit Firnis, D2 oder Alkydharzlack.
2K-Lacke oder PU-Lacke lassen sich auf Öl nicht verarbeiten.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Jörg G
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Re: Holzverfärbungen

Beitrag von Jörg G » So 7. Apr 2013, 17:18

Hallo Andre´,
danke für die Tips. Wenn ich es mir richtig ansehe kann Feuchtigkeit über die Fugen eingedrungen sein. Alle betroffenen Bolzen sitzen sehr dicht an den Fugen.
Da stellen sich wieder neue Fragen:
1. macht es Sinn die Bolzen komplett auszubohren, neu zu Pfropfen und und neu mittig auf der Planke platzieren?
2. wie kann ich die Fungen dauerhaft abdichten, damit kein Wasser eindringt und der Lack darauf nicht reißt?
3. Kann man die vorhandenen Verfärbungen wieder Rückgängig machen?

zum Teak lackieren sollte man da Owatrol "Marine D1" zum Vostreichen nehmen?



Gruß

Jörg
André bauer
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Re: Holzverfärbungen

Beitrag von André bauer » So 7. Apr 2013, 20:15

Hallo Jörg,
nicht unbedngt D1, aber Öl (wie oben beschrieben) ist eine gute Idee.

Fugen dauerhaft abdichten ist so eine Sache, da gibts einige Wege, die unter anderem davon abhängen,
wie groß die Fugen sind, welche Holzart und wie stark es arbeitet. (Winter-Sommer Unterschied)
Das Entfernen der Verfärbungen hängt auch davon ab, wie diese entstanden sind.
Durch Rost oder Feuchtigkeit.
Durch Schleifen des Holzes bekommt man oft schon viel weg, Trocknen der Stellen hilft auch,
sollte aber nach dem langen Winter schon erledigt sein.
Entfernen des Lacks (nur partiell) hilft da auch.
Damit kann man aber bei alten Lackschichten und dementsprechend ausgeblichenen Holz
neue Probleme an Bord holen, weil das Holz an den verfärbten Stellen wieder seine
ursprüngliche Farbe bekommt, während die noch lackierten Stellen die ausgeblichene Farbe behalten.
Man das Holz an den Stellen mit Wasserstoffperoxid bleichen, muß dabei aber auch aufpassen, das man das nicht verfärbte Holz nicht mit bleicht.

Fugen provisorisch dichten geht gut mit Ettan, einem Wachs.
Man sie auch kalfatern (traditionelle Methode), mit Fugenmasse (Sikaflex, Pantera, Rotabond...)
oder ausleisten (schmale Leisten einkleben in ausgefräste Fugen)

Dazu empfiehlt sich schwer das Buch "Holzboote restaurieren und pflegen" von Björn Larsson.

Gruß,
André
Gruß,
André

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Re: Holzverfärbungen

Beitrag von Jörg G » So 7. Apr 2013, 21:43

Hallo André,

Das Buch hab ich, es ist wirklich gut. Aber es geht nichts über einen Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten.
Also ich werde jezt die Bolzen austauschen gegen welche aus Siliziumbonze. Das sollte sich dann mit den Püttingeisen vertragen.
Die Fugen sind sehr schmal, unter 1mm. Ich bestell mir ein wenig Dichtbaumwolle mit 11 Fasern zu 1-2mm mal sehen ob man einzelne Fasern kalfatern kann, wenn nicht dann mit Ettan.
Den Bolzenkopf werde ich mit Sikaflex versiegeln. Als Farbe werden ich noch einmal das Hartöl verwenden. Am Heck werde ich einen Teststreifen mit Leinöl und Leinölfirnis anlegen, mal sehen wie der im Herbst aussieht. Dann werde ich das Überwasserschiff komplett abziehen...
Zu dem Zeitpunkt kann ich immer noch entscheiden ob das Holz um die Bolzen gebleicht werden muss.
Ich denke so macht man nichts doppelt und es brennt auch nichts an.
Gruß

Jörg
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Re: Holzverfärbungen

Beitrag von André bauer » Di 9. Apr 2013, 17:06

Hallo Jörg,
die Püttinge würde ich dann vorher noch feuerverzinken lassen, wenn Du die Bolzen schon mal los hast.
Wenn der Teststreifen außen sein soll, nimm keinv Leinölfirnis, es hat keinen UV-Schutz.

Ansonsten hört sich das nach einem Plan an.

Gruß,
André
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Re: Holzverfärbungen

Beitrag von Jörg G » Mi 10. Apr 2013, 08:54

Hallo André,

Danke für den Einwand, den Teststreifen werde ich dann mit D1 / D2 machen.
Die Püttinge, wenn sie raus sind und eh neu gebohrt werden müssen vielleicht in VA 1.4571.
Gruß

Jörg
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