Neues Sperrholzdeck

[bob57]

Moin,

mal `ne ganz doofe Frage:

Ich hab beschlossen, das Sperrholzdeck des Stahljollis zu erneuern.
Ich kann entweder
- ca. 400 Muttern abflexen, um das stark beschädigte Deck zumindest als Schablone zu behalten oder
- ich nehm den Kuhfuß und reisse das Deck ab.

Der Unterschied hinsichtlich der zum Abriss nötigen Zeit dürfte Tage, wenn nicht Wochen, marode Bandscheiben, Zerrungen und lahme Schultern bedeuten.
Nur - wie bekomme ich eine brauchbare Schablone zum Zuschnitt eines neuen Decks hin?

Wie machen das die Semi-Profis, die Fachleute werden so etwas vermutlich am PC mittels CAD machen.

[potemkin]

wie bekommst du die 400 muttern etc. ohne schwerwiegende körperliche beeinträchtigungen weg, nachdem du das deck mittels kuhfuß oder presslufthammer abgerissen hast?
wenn du es in teilen halbwegs unversehrt ab bekommst, hast du die besten vorlagen für die neuanfertigung.

[André bauer]

Moin Bob,
mal andersrum gefragt: Brauchst Du die Vorlagen denn?
Als ich damals bei meiner Jolle und meinem Wellenbinder das Deck neu gemacht hab,
hab ich die Platten einfach auf Deck gelegt und angerissen.
Die Großen zuerst, Schäftungen mit einrechnen und los.
Eventuell lassen sich mit heutigen Plattenformaten ja auch die ein oder andere Schäftung sparen, z.B. vorn Mitte-Längs...

Gruß,
André

[Andre R363]

Hallo Bob,

ich habe auch alles mit der Brechstange runtergerissen.
Später habe ich die Platten einfach aufgelegt und von unten angezeichnet.
Allerdings war auch der Aufbau weg und somit konnte ich die Platten überall überstehen lassen.
Wenn der Aufbau noch drauf ist wirds knifflig.
Wie ist es denn bei dir? Meistens steht der Aufbau ja auf dem Deck drauf. So wars bei mir.
Sollte das auch bei dir so sein, wirds sowieso schwierig bis unmöglich das alte Deck abzubekommen.

[bob57]

Moin,
das Deck stößt an den Aufbau. Ich kann also leider nicht von unten anzeichnen.
Ergo - ich brauche die Schablone.....


Kleiner Nachtrag:

Da sitze ich gerade am Fenster, mit dem ersten Kaffee und dem ersten Nikotin, da kam mir die Idee:

http://www.flickr.com/photos/jmvanelk/3255480454/

Das vorhandene Deck wird zunächst mal notdürftig geflickt.
Dann kommt da drauf eine Lage Packpapier.
Das Ganze wird entsprechend zugeschnitten/gefaltet.
Anschließend wird die Angelegenheit mit Tapetenkleister gepönt.

Wird das funktionieren?

[André bauer]

Moin,
das mit den Muttern hab ich noch nicht so ganz verstanden.
Die stehen unter Deck durch die Balken?
Schrauben is nich? Mit Akkuschrauber ginge das ja auch ganz gut.

Das Argument von Potemkin ist nicht wegzureden, außer das man nach dem Abreißen des Decks von oben dran kommt.
(Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe)

Ansonsten ist die Möglichkeit mit Papier oder Pappe, noch genauer Hartfaser keine schlechte.
In allen möglichen Situationen machen wir Schablonen mit Modellpappe, bei meinen Spanten hast Du das ja schon gesehen.
Für die Mallspanten haben wir teils auch gleich die OSB-Platten (grobe Spanplatte) genommen.

Grüße,
André

[bob57]

Kulturbanause!

Den Reichstag haben Jeanne-Claude und Christo verpackt. Jedes mal, wenn ich ein neues "Exponat" dieser "modernen Künstler" sehe, fällt mir das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern ein.....

Das Deck ist von oben auf das Stahlgerüst des Rumpfes geschraubt. Die unten rausschauenden Muttern sind mit 153, evtl. sogar 154 Lagen Farbe bedeckt und entziehen sich hartnäckig jeder Lösung. Ausser flexen.
Schon mal über Kopf in einem Boot Rumpfbreite 2,45 m geflext? Nach der 8. Mutter hatte ich die Nase voll, das ist ein Job für Akrobaten und Schlangenmenschen. Ausserdem flext man ständig in den Trägern rum, was auch nicht Sinn der Sache ist. Das muss anders und kann nur von oben gehen, also erst Holz ab, dann Verschraubung abflexen.

[André bauer]

Moin,
ich hab doch zum Reichstag gar nix gesagt?
Obwohl ich auch nicht verstanden hab, was das mit den Schablonen zu tun hat und mir diese Art von "Kunst" völlig abgeht.
Das kann jeder, nur die Genehmigung bekommt nicht jeder.
Kunst ist ein Handwerk, also Malerei, Fotographie, Bildhauerei, usw. mit Ergebnissen, die nicht jeder hinbekommt.
Beispiel: Einen Quader anrosten zu lassen und den in ein Museum zu stellen ist eine Frechheit, eine Bürgerverarschung und Verschwendung von Steuergeldern.
Es sind vielleicht dekorative Objekte, allerdings stark geschmacksabhängig, mehr aber nicht.

So, nu aber zum Thema zurück:
Ich habe auch ausdrücklich gesagt, das ich nicht weiß, ob ich es richtig verstanden habe, wie das genau aussieht.
Es war vorher keine Rede davon, das da soviel Farbe drauf ist und ja, wie Du weißt, habe ich meinem Schiff auch schon mehr als genug über Kopf, im Liegen mit der Nase nach oben oder in anderen unmöglichen Lagen gearbeitet.
Und dabei immer schön fallende Holzstaub, Farbkrümel oder kokelnde Farbe freudig inhaliert.
Keiner hat behauptet, das es immer Spaß macht.
Schon mal drüber nachgedacht, die Schrauben von oben auszubohren?
Ist auch ganz sicher nicht weniger Arbeit, aber weniger unbequehm.

Gruß,
André

[elb_segler]

Für die Anfertigung von Schablonen eignen sich auch DepronPlatten. Das sind dünne (3-4mm) Hartschaum-Platten. Sie lassen sich leicht mit dem Cutter-Messer zurechtschneiden. Wenn der Rand der abzubildenden Form einen ausreichenden Höhenunterschied hat (Falz oder ähnliches) einfach Platte drauflegen und mit einem Andruckroller für Tapetenkanten (Malerbedarf) die Kontur in die Depronplatte abdrücken, umdrehen und an der abgebildeten Kante längs ausschneiden.
Wenn das Holz entfernt ist und die Träger dick genug sind, dann lassen sich die Schrauben eventuell mit einem Meißel abscheren. Das geht schneller und sauberer als Flexen. Wenns klappt, spart man sich damit auch den späteren Ärger, dass irgendwo in umliegenden Lack oder Holz eingefressene Metallspäne dort anfangen zu rosten. Bei dünnen Schrauben kann auch eine Flechterzange ( eine Kneifzange mit Langen Griffen und kurzen Backen wie sie von Betonmattenflechtern verwendet wird) zum Abkneifen der Schraubenköpfe benutzt werden.

Gruß Jens

[bob57]

Moin,

zunächst:
Lieber Andre, ich wollte dich wirklich nur etwas foppen, sorry, falls das falsch rüber gekommen ist. War keinesfalls meine Absicht.

Zum Boot:
Das Achterdeck ist ab, darunter verbarg sich die schlimmste Stelle, etwa 50 % des Gesamtschadens ist hier anzutreffen.

Ein paar Bilder zeigen,
- das Winkelblech, mit dem Rumpf und Deck verbunden sind, wurde von aussen aufgenietet
- es ist, Gott sei Dank nur hier, nur noch rudimentär vorhanden

Ich beabsichtige,
- mit der Schruppscheibe zu entrosten
- die waagerechten Reste des Winkelblechs weg zu flexen
- ein neues Winkelblech von aussen auf das alte Winkelblech aufzusetzen
- dieses Winkelblech nicht aufzunieten, sondern aufzuschrauben, einfach, weil ich letzteres kann, ersteres nicht

Meine Fragen:
1. Zerstöre ich mit der Schruppscheibe die Nietverbindung zwischen altem Winkelblech und Rumpf?
2. Genügt eine Schraubverbindung zwischen altem und neuen Winkelblech?