Folkeboot Klara

Folkeboot_Klara
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Folkeboot Klara

Beitrag von Folkeboot_Klara » Mi 31. Jul 2013, 20:23

Hallo Zusammen,

als erstes möchte ich mein Lob für diese tolle Internetseite loswerden. Mit meiner Freundin zusammen lesen wir bereits seit einem Jahr fleißig mit und sind immer wieder von den Beiträgen und dem damit einhergehenden Einsatz begeistert. Jetzt da wir uns vor einigen Wochen ein nordisches Folkeboot angeschafft haben und nach den ersten Meilen endlich mal ein wenig Zeit ist, ist der Mitgliedsantrag bereits auf den Weg gebracht.

Nun aber zum eigentlichen Thema unserer Klara. Klara ist ein nordisches Folkeboot, gebaut 1961 auf der Schlichting Werft in Travemünde und trägt das Segelzeichen F G 93 (Bild 1). Den Zustand kann man den angehängten Fotos gut entnehmen.

Unsere Klara wurde die letzten 10 Jahre immer fleißig gesegelt und so weit notwendig in Stand gehalten. Allerdings sehe ich einige Probleme und bin gerade dabei eine Prioritätenliste für den Winter und damit für die Fleißarbeit zu erstellen.

Da Klara unser erstes Boot ist und wir zugegebener Maßen weit davon entfernt sind Erfahrung und Wissen im Umgang mit klassischen Holzbooten zu haben, wende ich mich also ans Forum und bitte um Eure Meinung und evtl. Erfahrungen. Da wir handwerklich nicht gerade ungeschickt sind und auch im Freundes- und Familienkreis auf Unterstützung zurückgreifen können, möchten wir so viel wie möglich in Eigenarbeit leisten, an Fachwissen mangelt es doch erheblich. Ich bitte also entsprechend auf "nervige" Nachfragen Rücksicht zu nehmen.

Da wir nur die Wochenenden und evtl. einige Abende zur Verfügung haben, wollen wir die notwendigen Arbeiten der Wichtigkeit nach ordnen und uns nicht gleich im ersten Winter übernehmen.

Natürlich muss das Unterwasserschiff gemacht werden. Bei einem sehr guten Freund, welcher sich vor zwei Jahren ein GFK-Boot angeschafft hat, haben wir als erstes das Unterwasserschiff abgezogen und entsprechend neu aufgebaut. Dies erscheint mir auch bei Klara sinnvoll, jedoch ist Holz natürlich ein anderer Stoff als GFK. Klara ist momentan weiß lackiert und bei ein paar Tauchgängen habe ich erheblichen Muschelbewuchs am Unterwasserschiff festgestellt. Die Frage ist also, wie stellt man solch eine Arbeit bei einem Folkeboot an. Für Erfahrungen und evtl. Berichte, sowie Material und Werkzeugvorschläge bin ich hier sehr dankbar.

Als zweites würde ich gerne das Deck überarbeiten. Mir scheint es, als ob über die letzten Jahre immer eine Art Öl aufgetragen worden ist ( Bild2 ). Das ganze Deck ist nicht mehr schön grau, sondern einfach braun von einer Art Gummischicht. Desweiteren macht mir die Fussreling sorgen. Diese ist an einigen Stellen offensichtlich durchbohrt worden, damit Wasser ablaufen kann. Hier scheint es mir aber, dass einige der Öffnungen inzwischen gammeln. ( Bild 3 ) Auch gucken inzwischen einige Schraubenköpfe aus dem Deck.

Im Inneren gibt es auch ein paar Probleme, welchen ich nach und nach meine Aufmerksamkeit widmen möchte. Hier gibt es Verfärbungen im Holz um die Schrauben der Innenverkleidung herum (Bild4). Auch wurde offensichtlich versucht mit Holzkitt undichte Stellen an dem Kajütendach abzudichten (Bild5). Beim Segeln und bei Regen ist hier bereits ein wenig Wasser durchgedrungen.

Ansonsten halte ich die Substanz unserer Klara allerdings für gut (Bild 6 bis Bild10). Es muss zwar ordentlich geputzt, geschliffen und lackiert werden, das soll uns aber nicht abschrecken.

Die aktuellen etwas dringlichen Frage ist, wie lagere ich das Boot hier bei uns in Lübeck im Winter. Auf dem Hafengelände ist die Lagerung draußen auf einem Bock unter einer Plane oder aber in einer Halle möglich. Ich bin noch sehr unsicher, unter welchen Bedienungen wie Holzfeuchte und Temperatur sich das Unterwasserschiff und der Rumpf neu aufbauen lassen. Ich habe bereits gehört, das Boot erst Ende November aus dem Wasser nehmen, Anfang April wieder rein und dann im Mai für die benötigten Arbeiten wieder aus dem Wasser raus in eine Halle, damit es mit dem Lackieren auf klappt. Könnte dann im Winter das Deck gemacht werden? Bisherige Idee, Schrauben raus, Löcher etwas tiefer bohren, diese Gummischicht entfernen und das Deck entsprechend behandeln ( mit was ? ).

Nun ja, also Ihr merkt sicher schon, wir haben Fragen über Fragen und sind voller Tatendrang unsere Klara zu pflegen und zu hegen. Da hier im Forum nur der Anhang von drei Bildern möglich ist, habe ich diese verpackt unter folgendem Link bereit gestellt. http://nikitin-edv.de/Klara.zip

Auch ein Video gibt es für Neuringe auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=4t1QE_sgz6o

Wir sind also für jede Anregung und Hilfestellung dankbar und freuen uns über jede Nachricht.

Rieka & Tadeusz
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Reimund Willig
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Re: Folkeboot Klara

Beitrag von Reimund Willig » Do 1. Aug 2013, 17:28

Hallo ihr 2,
und willkommen.

Meine Anmerkungen zum Deck wären, dass du es komplett schleifen musst. Für meine Begriffe sieht es auch so aus, als ob sich die Flanken der Fugen bereits lösen. Vor meiner Niedersachsenjolle hatte ich eine HD 20, deren Teakdeck genaus so 'verölt' aussah, wie das eures Folkebootes. Beim meinem Deck damals hatte der Vorbesitzer regelmässig 'Sikkens Cetol' genommen, ein offenporiges Teaköl, was dem Teak allerdings seine normale Patina nimmt. Zudem steht jegliches Ölen bzw. Behandeln von Teak im Verdacht, Fugenablösungen zumindest zu begünstigen (bin da mit meiner Äusserung eher vorsichtig). Ich kann aber bestätigen, dass sich bei meiner HD damals die Fugen gelöst hatten - und zwar bereits nach 5-6 Jahren, was ich auf das Ölen zurück führe. Ich habe dann das Fugenmaterial entfernt, dass Deck wieder 'hell' geschliffen, neu verfugt und nicht mehr geölt (meine Niedersachsenjolle hat ein Leinendeck. Da gibt es zwar keine Fugenprobleme, aber... ).
Sind die Schraubenköpfe tatsächlich hochgekommen, bzw. haben sich die Pfropfen gelöst? Mir sieht es eher danach aus, als ob jemand die betreffenden Teakstäbe stumpf von oben festgeschraubt hat!? Da musst du auf jeden Fall ran. Sowas gehört vernünftig vorgebohrt und neu verpfropft. Ich kann natürlich nicht sagen, welche Stärke die Teakstäbe noch haben, ob also noch genug Material vorhanden ist, die Schrauben erneut zu versenken.
Vom Lack her sieht es mir danach aus, dass die holzsichtigen Bereiche in der Plicht und das Kajütdach komplett abgezogen werden müssen, um dann den Lack neu aufzubauen. Ob das nötig ist, entscheidet aber auch euer Anspruch an das Boot.

viele Grüße

Reimund


viele Grüße

Reimund
fg-1064
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Re: Folkeboot Klara

Beitrag von fg-1064 » Do 1. Aug 2013, 18:23

Moin Rieka, moin Tadeusz!

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Eurem Schätzchen!

Zu Euren Fragen: mir scheint, dass die Baustellen über der Wasserlinie wichtiger sind, als die darunter, denn das Boot ist ja wohl trocken? Bereiche, die keine Schwachstellen aufweisen, würde ich erstmal hintenan stellen. Dem Muschelbewuchs gehst Du nach dem Kranen mit Kärcher und Spachtel zu Leibe. Dann wird zum nächsten Frühjahr mit Silberpromokon ausgebessert und anschließend ein wirksamer (!) Antifouling-Anstrich aufgetragen. Das reicht.

Zur Lagerung: Muu steht immer mit einer Plane im Freien. Trocknungsrisse sind daher sehr selten und wenn, ziehen sie sich nach 2 Tagen wieder absolut dicht.

Euer Deck müsste geschliffen und dann neu verfugt und verschraubt werden - wenn denn die Substanz noch ausreichend ist (genügend Holz nach dem Schleifen übrigt bleibt). Dazu müsste sicherlich die Fußleiste entfernt werden, um ihre Substanz und die des darunter liegenden Holzes zu prüfen. Dann ist auf Bild 17 deutlich zu erkennen, dass das Holz marode ist. Gehe ich richtig davon aus, dass es sich hierbei um die Kajüte handelt? Wenn Ihr nicht irgendwann eine üble Überrschung erleben wollt, muss auch hier in näherer Zukunft dran gegangen werden. Eine ähnliche Baustelle wartet auch auf mich, allerdings an einer weniger prominenten Stelle... Könnt Ihr alles unter http://folkebootmuu.com nachlesen.

Wenn ich wieder in Deutschland bin, können wir uns gern mal bei Euch an Bord verabreden...

Liebe Grüße und eine weiterhin schöne Saison!
Jan

André bauer
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Re: Folkeboot Klara

Beitrag von André bauer » Do 1. Aug 2013, 20:46

Hallo,
von mir auch Glückwunsch zu der Entscheidung für ein Holzschiff.

Habe nicht alles gelesen, sondern nur Jan's Beitrag zum Kärchern gesehen.
Ein besseres Rezept zum Entfernen von Muscheln hab ich auch nicht, zumindest wenn sie noch nicht angetrocknet sind.
Aber grundsätzlich muß man mit einem Hochdruckreiniger vorsichtig sein beim Holzschiff.
Der Druck kann Fugen öffnen, ob an Deck oder am Unterwasserschiff, Vorsicht, Abstand und Augenmaß!!
Genau wie beim Auto, da hält den Strahl auch nicht direkt auf die Bremsen... Kein Lager findet das lustig.

Eher die Muscheln von Hand abpulen, gerade wenn sie schon einige Tage trocknen an Land.

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
segel-hein

Re: Folkeboot Klara

Beitrag von segel-hein » Fr 2. Aug 2013, 00:12

Hallo ihr beiden,

ich bin kein Experte und schon gar nicht für Folkeboote. Was mir bei den Bildern aufgefallen ist, sind die Spanten. Ich habe den Eindruck, dass etliche gebrochen sind (z.B. Bild 6 und 8). Auf Bild 21 scheint sich einer aufzuspalten (links von der Hülse). Wären das nicht erstmal Baustellen, die für die Festigkeit des Rumpfes notwendig wären?

Grüße aus dem Binnenland
Gerd
fg-1064
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Re: Folkeboot Klara

Beitrag von fg-1064 » Fr 2. Aug 2013, 10:37

Moin Gerd,

gebrochene Spanten sind auf einem Folkeboot nichts ungewöhnliches. Die Bauart (Klinker) bietet aber im Zusammenarbeit mit den Bodenwrangen so viel Festigkeit, dass diese gebrochenen Spanten in der Regel kein Problem darstellen. Einzig im Bereich der Püttinge sollten sie heil sein.

Gruß,
Jan

bob57
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Re: Folkeboot Klara

Beitrag von bob57 » Fr 2. Aug 2013, 23:47

Hallo, ihr 2,

schöne Baustelle habt ihr euch ausgesucht.

Ich habe einen ähnlichen Fall im Garten stehen und bin inzwischen ein erklärter Gegner von Stabdecks.

Bei meinem Merlin sah es so aus:
Auf ein 10 mm starkes Sperrholzdeck wurde Ende der 70er ein 17 mm starkes Teakdeck gelegt.
1989 und 2004 wurde das Deck jeweils komplett überholt, also alle Fugen erneuert, das Deck selbst geschliffen.
Ich kaufte das Boot im Dezember 2007, der Zustand schien gut, wenn auch dem Alter entsprechend. Vor allem war das Boot von innen absolut trocken.

Im Frühjahr beim Wassern kam mir beim Anhängen des Aussenborders der gesamte Spiegel entgegen.

Über die gesamte Breite war das Sperrholz vor dem Spiegel auf gut 10 cm komplett rott, beide Eckspanten waren rott, der Spiegel nur noch von einem halben Dutzend Schrauben gehalten, der Rahmen, der den Spiegel mit den Spanten verband, massiv zersetzt.

Passiert war folgendes:
Einzelne Fugen waren wohl nicht dicht, somit sammelte sich Wasser zwischen Teakdeck und Sperrholz. Der Oberlinie des Bootes folgend sammelte sich das Wasser am Heck des Bootes und begann sein zerstörerisches Werk.

Ich habe das Boot daraufhin komplett und sorgfältig untersucht, dabei stellte ich zwei weitere Faulstellen fest, beide ca. 15 x 25 cm groß, beide sinnigerweise unter der Plicht, also was die Reparatur anging, etwas für Schlangenmenschen.

Leider wurde vom Vorbesitzer das Teakdeck soweit runter geschliffen, daß eine weitere Sanierung nicht mehr möglich ist. Andererseits muss es natürlich dicht sein und bleiben.
Das erreiche ich seit nunmehr 5 Jahren, indem ich das Deck alljährlich 2 x mit Tonkinois einstreiche, für Liebhaber klassischer Teakdecks ein Unding, aber für mich die einzige Chance, das Boot am Leben zu erhalten, denn ein neues Deck samt neuem Teakdeck wäre völlig unrealistisch.
Ich vermute mal, beim Deck eurer Klara hatte jemand den gleichen Gedanken.

Dateianhänge
MerlinReparatur_022_3499.jpg
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Gruß vom
Bob

(Diplom-Improvisationsprofi)
sven

Re: Folkeboot Klara

Beitrag von sven » Sa 3. Aug 2013, 11:36

Hallo,
mir sind auf den Fotos die zahlreichen Spaxschrauben aufgefallen.
Die würde ich alle rausholen und durch Bronzeschrauben ersetzen.
Auf meiner Ebba sind im Holz zahlreiche vermeidbare Schäden im Holz entstanden durch Korrosion von falschen Metallen.
Dort, wo Holz durch Metallkorrosion zerstört wurde, kann man das Schraubenloch aufbohren und einen Holzpfropfen mit Epoxi einkleben.
Pfropfen kannst du dir selber herstellen, Ständerbohrmaschine und Pfropfenbohrer vorausgesetzt.
Das ist ein schöner Einstieg ins Restaurierungsland, bei dem man einiges lernt ohne sich gleich zu überfordern.
Grüße
Sven
Folkeboot_Klara
Beiträge: 15
Registriert: So 28. Jul 2013, 17:14

Re: Folkeboot Klara

Beitrag von Folkeboot_Klara » Mo 30. Sep 2013, 20:26

Hallo Zusammen,

erst ein Mal herzlichsten Dank für die vielen Antworten und Tipps. In der Zwischenzeit hat sich einiges bei uns getan und ich habe heute Abend nach getaner Arbeit mal wieder ein wenig Zeit zu berichten.

Zuerst möchte ich sagen, Folkeboot-Segeln ist ein tolles Gefühl. Wir hatten wunderschöne zwei Wochen auf der Lübecker Bucht und Umgebung, sind aber auf Grund der notwendigen Arbeiten bereits vor inzwischen fast drei Wochen aus dem Wasser. Es hat nochmal eine Woche gedauert, bis das Boot endlich ausgeräumt und entsprechend fürs Arbeiten vorbereitet war. Der Versandhändler, bei dem wir die Plane bestellt hatten, hat sich als gefühlt krötenlangsam herausgestellt. Nun ja, so stand Klara noch ein paar Tage leider ungeschützt auf dem Werftgelände. Was aber auch sein gutes hatte, aber dazu später mehr.

[img]http://nikitin-edv.de/Klara/010.jpg[/img]
Klara auf dem Werftgelände

Zu dem ursprünglich angedachten Arbeiten am Deck, sind wir aktuell noch gar nicht gekommen. Klara stand ein paar Tage ohne Plane auf dem Werftgelände und der Regen hatte eingesetzt. Beim Ausräumen ist uns aufgefallen, dass die Bezüge an der Steuerboardseite alle triefnass waren, dem galt es auf den Grund zu gehen, zu diesem Zeitpunkt vermutetet ich noch eine undichte Fuge. Wie sich aber rausstellte, ich habe vorsichtig mit einem Oszilator von Bosch ( perfektes Gerät, sowie der Multimaster von Fein ) die vermutete schadhafte Fuge geöffnet um zu sehen, was Sache ist. Die Überraschung war sehr groß meinerseits, da der Decksaufbau nicht nur lackiert, sondern auch laminiert gewesen ist. So konnte ich nichts erkennen und auch keine weitere Analyse treffen, kurzerhand habe ich mich also entschieden das Laminat zu entfernen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich Handschuhe für diese Abreit rüber zu ziehen. Ich hatte keine, entsprechend waren meine Hände am Abend voll von kleinen Rissen, das habe ich allerdings erst unter der Dusche gemerkt.

[img]http://nikitin-edv.de/Klara/009.jpg[/img]
Entfernen des Laminat

Auf dem Bild sind in den Ecken noch die letzten Reste zu sehen. Auch hier hat sich das Gerät von Bosch mit dem Sägeaufsatz als goldwert herausgestellt. In den Ecken konnte ich ohne Probleme die letzten Reste raussägen. Nach dem Entfernen kam dann der Schock. Inzwischen sitzt er zum Glück nicht mehr so tief, in dem Moment ist aber gefühlt die Welt zusammen gebrochen. An Steuerboard war die ganze vordere Ecke vergammelt. Offensichtlich war die obere Fuge undicht und das Wasser hat sich zwischen Laminat und Holz gesammelt. Aus dem Innenraum war nichts zusehen, aber von oben konnte ich mit dem Finger durch das total nasse Holz einfach durch das Holz drücken.

[img]http://nikitin-edv.de/Klara/001.jpg[/img]
vergammeltes Holz unter dem Laminat

[img]http://nikitin-edv.de/Klara/002.jpg[/img]
der Schock war im ersten Moment wirklich groß, den Tag hatte ich nur noch schlechte Laune. Zum Glück ist mein Schatz Rieka nicht nachtragend :)

Alles half nichts, das vergammelte Holz musste raus. Ich habe mich also dran gemacht, die kaputten Stellen erst einmal einfach mit dem Finger rauszuholen, kein Stück gesundes Holz sollte zu viel ab. Wie gesagt, trotz einer Trocknungszeit von ca. einer Woche unter der Plane war es nach wie vor triefnass. Dannach habe ich sauber die Ecken und Kanten wieder mit dem Boschgerät ausgesägt. Wieder wunderbar, mit einer Stichsäge wäre es unmöglich in den Ecken so präzise Arbeiten zu können.

[img]http://nikitin-edv.de/Klara/005.jpg[/img]
Alles rotte Holz ist entfernt

[img]http://nikitin-edv.de/Klara/006.jpg[/img]
ja, das Loch ist doch ziemlich groß geworden.

[img]http://nikitin-edv.de/Klara/007.jpg[/img]
und weil es so weh tut, noch eines

Ok. Jetzt ist aber gut. Der Schock war am nächsten Tag überstanden und die Pläne wurden angepasst. Zum Glück gibt es bei uns auf dem Werftgelände einen fähigen Bootsbauer, der sich zu unserer Freude auch mit Holzbooten auskennt und zumindest unter den Nachbarn auf dem Gelände einen guten Ruf genießt. Dieser ist aktuell dabei uns ein paar neue Leisten zu fertigen. Ich hoffe wir schaffen es an dem langen Wochenende diese einzupassen und das böse Loch zu stopfen.

Natürlich sollte die Arbeit weiter gehen, und da ich mich nach dem Entfernen des Laminat entschieden habe, den Decksaufbau hölzern zu belassen und nicht mehr mit Farbe sondern nur noch mit Klarlack zu versiegeln, wurde der Decksaufbau schon mal mit einer 80iger Körnung geschliffen.

[img]http://nikitin-edv.de/Klara/008.jpg[/img]
Decksaufbau nach dem ersten Schleifen

So, das ist die bisherige Geschichte. Lach. Zu dem Deck oder dem Unterwasserschiff sind wir, wie zu sehen, noch gar nicht gekommen. Ich kann nur so viel sagen, ich bin mindestens so sehr wie Ihr gespannt, welche Überraschungen hier noch auf uns warten. Aktuell gehe ich immer ein wenig früher aus dem Büro und kann so zumindest es noch hell ist, ein paar Stunden arbeiten. Es macht richtig Freude, meistens.

Nun habe ich aber noch eine Frage an Euch. Wie beschrieben, soll der Decksaufbau hölzern bleiben. Heißt einfach nur mit Klarlack lackiert. Da auch andere Stellen ein wenig Schwarz sind, würde ich dem Klarlack evtl. ein wenig Farbe beimischen wollen. Obwohl es wohl richtig wäre, möchte ich nicht die alten Nägel und Schrauben erneuern und Balken mit schwarzen Stellen ersetzten. Dann könnte ich das ganze Dach auch gleich neu machen. Ich bin trotz Loch und dadurch mangelnder Stabilität ohne Probleme über das Dach gelaufen und damit soll es dann auch gut sein. Also, wie mache ich es am geschicktesten? Welchen Lack, gerne mit Link zum Hersteller oder zum Shop eures Vertrauens und welche Arbeitsweise hat sich bei Euch bewährt? Ich freue mich auf Eure Nachrichten und Beiträge und wünsche allen frohes Schaffen.

Tadeusz
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Re: Folkeboot Klara

Beitrag von Folkeboot_Klara » Mo 30. Sep 2013, 21:50

Und noch eine kurze Frage hinterher, wo kauft man am günstigsten Pantera?
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