Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
Liebe Leserin,
Lieber Leser
Vielleicht kannt mir die eine oder andere der "Holzgemeinschaft" weiterhelfen, da er das Problem aus eigener Erfahrung kennt?
Das Schiff wurde 1991 frisch kalfatert und mit Leinölkit oberhalb der Wasserlinie abgedichtet. 1992 wurde der Ueberwasseranstrich mit Sigmafarbe weiss (sehr empfehlenswert für meine Begriffe) erledigt.
Bis 1999 stand das Schiff an Land: keine Risse oberhalb der Wasserlinie.
1999 ging das Schiff zum ersten Mal richtig in's Wasser. Keine Probleme mit dem Überwasseranstrich.
Zwischen 2000 und 2002 übliche Anstrichpflege. Auch keine Probleme mit dem Überwasseranstrich.
April 2003 übliche Frühlingsarbeiten (Grundieren und Streichen) und festgestellt dass die Farbe bei den Nähten an gewissen Stellen anfing zu reissen.
Frühling 2003 bis Herbst 2003 acht neue Karweelplanken ab Kielplanke - je 4 Bb und Stb - eingebaut.
Im Herbst kleine Tour in die Ostsee.
Und nun folgendes: dort wo es bei den Nähten anfing zu reissen haben sich richtige Risse entwickelt, so dass bei den Nähten die Farbe jetzt auf einigen Metern Länge wegplatzt und hässliche Löcher im mm-Bereich vorhanden sind.
Ich vermute, dass dies mit den neuen Planken - insb. die letzte auf Bb und StB, die ja doch ziemlich stramm einzupassen ist - und dem Aufquillen des Holzes zu tun hat.
Ist meine Annahme richtig oder gibt es eine andere Erklärung?
Wie gehe ich mit dem Problem um? Auskratzen, neues Leinölkit anbringen und frisch grundieren, streichen und fertig? Oder zuerst von innen alle Plankennähte mit Leinöl einspritzen?
Wäre schön, wenn mir die Eine oder der Andere weiterhelfen könnte, nicht alles Jahre wieder die gleiche Prozedur in Angriff nehmen zu müssen. Ein Holzschiff bringt an sich auch so genügend Beschäftigung mit sich.....
Mit bestem Dank für das feedback und herzlichem Gruss.
Kurt
Lieber Leser
Vielleicht kannt mir die eine oder andere der "Holzgemeinschaft" weiterhelfen, da er das Problem aus eigener Erfahrung kennt?
Das Schiff wurde 1991 frisch kalfatert und mit Leinölkit oberhalb der Wasserlinie abgedichtet. 1992 wurde der Ueberwasseranstrich mit Sigmafarbe weiss (sehr empfehlenswert für meine Begriffe) erledigt.
Bis 1999 stand das Schiff an Land: keine Risse oberhalb der Wasserlinie.
1999 ging das Schiff zum ersten Mal richtig in's Wasser. Keine Probleme mit dem Überwasseranstrich.
Zwischen 2000 und 2002 übliche Anstrichpflege. Auch keine Probleme mit dem Überwasseranstrich.
April 2003 übliche Frühlingsarbeiten (Grundieren und Streichen) und festgestellt dass die Farbe bei den Nähten an gewissen Stellen anfing zu reissen.
Frühling 2003 bis Herbst 2003 acht neue Karweelplanken ab Kielplanke - je 4 Bb und Stb - eingebaut.
Im Herbst kleine Tour in die Ostsee.
Und nun folgendes: dort wo es bei den Nähten anfing zu reissen haben sich richtige Risse entwickelt, so dass bei den Nähten die Farbe jetzt auf einigen Metern Länge wegplatzt und hässliche Löcher im mm-Bereich vorhanden sind.
Ich vermute, dass dies mit den neuen Planken - insb. die letzte auf Bb und StB, die ja doch ziemlich stramm einzupassen ist - und dem Aufquillen des Holzes zu tun hat.
Ist meine Annahme richtig oder gibt es eine andere Erklärung?
Wie gehe ich mit dem Problem um? Auskratzen, neues Leinölkit anbringen und frisch grundieren, streichen und fertig? Oder zuerst von innen alle Plankennähte mit Leinöl einspritzen?
Wäre schön, wenn mir die Eine oder der Andere weiterhelfen könnte, nicht alles Jahre wieder die gleiche Prozedur in Angriff nehmen zu müssen. Ein Holzschiff bringt an sich auch so genügend Beschäftigung mit sich.....
Mit bestem Dank für das feedback und herzlichem Gruss.
Kurt
Re: Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
HI,
Mein Typ, was ich bei meinem irgendwas Segelboot aus Holland gemacht habe, ist:
An den Plankennähten auffräsen, 6mm Breit, 3-4 mm tief, und den Rumpf einfach leisten.
Gruss
Nils Schmidt
Mein Typ, was ich bei meinem irgendwas Segelboot aus Holland gemacht habe, ist:
An den Plankennähten auffräsen, 6mm Breit, 3-4 mm tief, und den Rumpf einfach leisten.
Gruss
Nils Schmidt
Re: Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
Es gab hier mal, irgendeinen Link zur Lacktheorie. Ich hatte auch Probleme mit dem Einreissen vom Lack, was bei mir aber mit der extrem starken Sonneneinstrahlung im Sommer 2003 zu tun hatte. Als Farbe habe ich bisher Hempel genommen, aber vielleicht gibt es da je eine Farbe, die sich etwas mehr mitdehnt und nicht gleich aufplatzt.
Re: Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
Wir verwenden bei unserem Colin Archer weißen Ein-Komponenten-Lack von Sikkens. Mit dem hatten wir bisher keine Probleme.
Kann aber auch am Fugenmaterial liegen. Wenn es z.B. Leinölkitt ist und der ein bisschen älter wird, also irgendwann ausgehärtet ist, kann es passieren, daß der das Arbeiten der Holzplanken nicht mehr mitmachen will und reißt.
Kann aber auch am Fugenmaterial liegen. Wenn es z.B. Leinölkitt ist und der ein bisschen älter wird, also irgendwann ausgehärtet ist, kann es passieren, daß der das Arbeiten der Holzplanken nicht mehr mitmachen will und reißt.
Re: Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
Deswegen: Leisten, und Epoxyüberzug, und dass Boot in Holzoptik lassen.
Gruss N Schmidt
Gruss N Schmidt
Re: Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
Hallo Kurt!
Es gibt auch von Sikaflex eine Dichtmasse die Überstreichbar ist und diese Dehnungen mitmacht.
Nicht die normale weiche sondern eine relativ feste (so ähnlich wie beim Deck verfugen) diese Härtet zu einem Polymer aus und kann auch geschliffen werden. Bei den geringen Dehnungen im Überwasserbereich sind auch keine Wülste zu befürchten nachdem eine Hohlkehle gezogen wurde.
Epoxyüberzug ist auch eine Superlösung aber verändert doch den "Originalzustand" erheblich und den zu erhalten ist ja wiederum das Ziel von uns "Retauratoren"
Grüße
Hubert
Es gibt auch von Sikaflex eine Dichtmasse die Überstreichbar ist und diese Dehnungen mitmacht.
Nicht die normale weiche sondern eine relativ feste (so ähnlich wie beim Deck verfugen) diese Härtet zu einem Polymer aus und kann auch geschliffen werden. Bei den geringen Dehnungen im Überwasserbereich sind auch keine Wülste zu befürchten nachdem eine Hohlkehle gezogen wurde.
Epoxyüberzug ist auch eine Superlösung aber verändert doch den "Originalzustand" erheblich und den zu erhalten ist ja wiederum das Ziel von uns "Retauratoren"
Grüße
Hubert
Re: Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
Liebe Leser
Besten Dank für Eure Beiträge. Irgendwie habe ich mich noch nicht entschieden, wie das Problem zu bewältigen ist.
Gruss
Kurt
Besten Dank für Eure Beiträge. Irgendwie habe ich mich noch nicht entschieden, wie das Problem zu bewältigen ist.
Gruss
Kurt
Re: Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
Ich bade gradezu in Epifanes Lacken. Das Beste, was gibt. Nehmen Sie den einfachen Einkomponenten und 20% Owatrol oel dazu. Das kann arbeiten und mein Schiff muss alle zwei Jahre komplett lackiert werden und ist schwarz!
Re: Auseinanderplatzen der Farbe bei kalfatierten Nähten
Hallo,
Das klingt nach einem Lack, welcher das Wasser im Holz einsperrt. Dann wird das Holz größer (quillt auf), der Lack als undurchlässige Haut muß reißen. Das wird immer schlimmer bis nicht nur der Lack sondern auch die Spanten reißen. Das habe ich bei zwei Holzbooten erlebt.
Deshalb würde ich den jetzigen Lack schleunigst aud Dampfdurchlässigkeit prüfen und ggf. komplett wieder abnehmen.
Gruß Walter
Das klingt nach einem Lack, welcher das Wasser im Holz einsperrt. Dann wird das Holz größer (quillt auf), der Lack als undurchlässige Haut muß reißen. Das wird immer schlimmer bis nicht nur der Lack sondern auch die Spanten reißen. Das habe ich bei zwei Holzbooten erlebt.
Deshalb würde ich den jetzigen Lack schleunigst aud Dampfdurchlässigkeit prüfen und ggf. komplett wieder abnehmen.
Gruß Walter