Ausleisten oder Original?

woody allen
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Re: Ausleisten oder Original?

Beitrag von woody allen » Fr 18. Apr 2014, 16:45

Ich bin deiner Meinung, Lothar. Das würde bestimmt ziemlich aufwendig und unpraktisch werden.

Ich tendiere schon in die Richtung auch beidseitig zu verkleben. Ich wollte eigentlich mit dem einseitigen verkleben dem Rumpf noch die Möglichkeit geben zu quellen.

Wahrscheinlich werde ich beidseitig verkleben und ordentlich mit Owatrol sättigen um das Quellen möglichst gering zu halten.


Viele Grüße,
woody


André bauer
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Re: Ausleisten oder Original?

Beitrag von André bauer » Sa 19. Apr 2014, 09:20

Hallo woody,

Du hast meinen langen Beitrag vom 26.02 wahrscheinlich gelesen?
Ich halte nichts davon beidseitig zu verkleben und gleichzeitig dem Holz noch die Möglichkeit zum Atmen und damit zum Feuchtigkeitsaustausch zu lassen.
Wenn die Fuge nicht extrem schmal gesägt wird und man den Leim auf die untere Fugenseite aufträgt, kann er nicht nach oben, vorausgesetzt die Fuge geht durch.
Bei einer U-förmigen Fuge kann der Leim natürlich auf der Rückseite nach oben.
Dabei ist Vorsicht geboten, die Spanten nicht anzusägen.
Diese dürfen nicht den kleinsten Kratzer abkriegen, sonst hat man Sollbruchstellen.
Zumindest wenn es eingebogene Spanten sind, bei Formverleimten würde ich mir weniger Sorgen machen, Einschnitte sind aber auch zu vermeiden.

Außerdem hält Owatrol bei weitem nicht das, was versprochen wird in punkto Eindringtiefe.
Ich habe ein Eichenkantholz von ca. 50x50 mit dem Hirnholz in gefärbtes Owatrol gestellt und einige Wochen stehen lassen.
Habe es aufgeschnitten und bin gerade dabei die Schnittflächen zu polieren, um die Eindringtiefe sichtbar zu machen.
Ich habe schon mal einen Versuch mit mehreren Holzarten, altem und neuem Holz und jeweils mit Owatrol, Lignu Epoxi und G4 gemacht.
Dabei haben wir alle Holzstücke gestrichen, bis nichts mehr aufgenommen wurde.
G4 hat am schlechtesten abgeschnitten, bei Owatrol hat man es zumindest gerochen beim Aufschneiden der Proben.
Eine sichtbare Eindringkante war bei keiner Probe festzustellen.
Spätestens beim Test mit Wasser auf der Oberfläche müßte sich zeigen, wie tief das Holz das Owatrol hochgesogen hat.
Der Werbespot von Owatrol mit dem Eisstiel ist also mal wieder das, was er ist: Nur ein Werbespot.

Einen chemischen Nachweis kenne ich nicht, wenn jemand da schlauer ist, immer her damit.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Lothar

Re: Ausleisten oder Original?

Beitrag von Lothar » Sa 19. Apr 2014, 10:33

Nee Woody,

ich muß da André Recht geben. Entweder mit Harz kleben und alles harzen oder irgendwie dafür sorgen, dass der Kahn weiterhin Bewegung ertragen kann. Dann ist aber kleben nicht sinnvoll. Der quillt dann kaputt.

Grüße und viel Erfolg

Lothar
woody allen
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Re: Ausleisten oder Original?

Beitrag von woody allen » Sa 19. Apr 2014, 11:07

Also doch nur den Überwasserbereich ausleisten und "hoffen" das er untenrum dichtquillt...!?
Das Booty in eine Epoxy-Hülle zu packen kommt für mich nicht in Frage.

Das Boot liegt inzwischen 4 Jahre auf dem Trockenen und die Fugen im Unterwasserbereich sind ca. 2 - 4mm!

Die Fugen waren mal Kalfatert, das ist aber inzwischen alles rausgeflogen...

Grüße,
woody

Lothar

Re: Ausleisten oder Original?

Beitrag von Lothar » Sa 19. Apr 2014, 11:22

Naja Woody,

das ist jetzt aber dann Grundsatzdiskussion.

Also kalfatern und pönen und 2 Wochen als U-Boot in den Hafen legen.

Das ist die Alternative zur Epoxy-Hülle.

Viel Spass dabei

wünscht

Lothar

PS: Denk nochmal drüber nach, so trocken wie jetzt, wird das Boot nie wieder.
R-167_SEELÖWE
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Re: Ausleisten oder Original?

Beitrag von R-167_SEELÖWE » Sa 19. Apr 2014, 16:51

Hallo zusammen,

das klassische Thema und genau dazu habe ich auch Fragen.
Bin seit Dezember stolzer Besitzer eines 20er Jollenkreuzers, erbaut 1943 auf der Dinse-Werft in Stralsund (heute Thomzik).
Das Boot wurde ordentlich gepflegt, aber nicht immer so, wie man es heute macht. Außerdem bekam es irgendwann einen weißen Rumpf, da es in einer Halle neben einem brennenden Boot stand. Ideal ist es nun es wieder klar zu lackieren und auch zu restaurieren.

Nun meine Frage: Ich habe weitestgehend die Farbe runter und natürlich sind zwischen den Planken feine Spalte, aber alle unter 1mm. Da ich ungern dieses Jahr eine Expoxi-Glas-Vollsanierung des Rumpfes machen möchte, ist es sinnvoll diese Nähte mit flexiblem Expoxi (vonder Linden) oder Sikaflex zu dichten und das Boot mit 2k Lack zu lackieren, um es weitestgehend dicht zu bekommen? Oder bleibt mir zu 1k Lack und dichtziehen keine Alternative?
Würde dann gern die Vollsanierung um zwei Jahre verschieben, wenn auch Deck und Scheuerleisten erneuert werden, aber das kostet nicht nur Zeit, sondern auch entsprechend Geld.

Uli
R-167 SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer, Baujahr 1943 Dinse-Werft Stralsund
woody allen
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Re: Ausleisten oder Original?

Beitrag von woody allen » So 20. Apr 2014, 04:25

Moin Lothar,

nur mal rein interessehalber ;-)
…wie gehst Du bei der Epoxy-Beschichtung vor? Ich nehme an, Du beschichtest nur außen, was machst Du innen!?
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