Lufteinschluesse in Decksfugen

Jacobsen,Peter-E.

Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von Jacobsen,Peter-E. » Di 19. Jul 2005, 00:04

Wer hat eine Idee,wie ich Lufteinschluesse in meinen Decksfugen beim Neuverfugen vermeiden kann.
Gruber

Re: Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von Gruber » Di 19. Jul 2005, 08:08

Ganz einfach. Lufteinschlüsse vermeidet man am besten mit einer Fugenmasse welche solche ausschließt. Ganz im Ernst. Warum gibt es überhaupt Lufteinschlüsse. Erstens weil die Dichtungsmasse nicht richtig fließt, und dies ist leider bei den meisten Massen der Fall. Auch deshalb wird ein Vergiessen mit Überstand empfohlen um dieses überschüssige Material dann mit einem Spachtel oder dgl. nachzudrücken. Dadurch soll zumindest ein Teil der Luftblasen heraus gedrückt werden. Dies gelingt aber in aller Regel nur zum Teil. Bei PU-Massen kommt noch dazu, dass bei der Aushärtung Kohlendioxid entsteht und schon deshalb Luftblasen nicht zu vermeiden sind. Also stimmt es vielleicht doch so, wie ich diesen Beitrag begonnen habe.
Grüße Karl M. Gruber
axel

Re: Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von axel » Di 19. Jul 2005, 16:38

ich habe es so gemacht: spitze an der tube grosszügig aufgeschnitten, IN die fuge gehalten und abgedrückt. die fuge füllt sich also von unten nach oben. andersrum hätte ich schon gute chancen auf blasen.
hilfreich ist auch das gute ablüften des primers. mir wurde gesagt, dass dies mit ein grund für blasen sein kann. hab ich aber nie kontrolliert, die fugen machen einen homogenen eindruck.
Jochen Ruoff

Re: Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von Jochen Ruoff » Di 19. Jul 2005, 20:36

hab die Fugenmasse ( Sika ) im Ofen auf 50° erwärmt. Das zeug läuft dann wie Honig.
Über den Fugen habe ich ca. 2-3 mm Masse überstehen lassen. Nach dem Aushärten kann man das gut mit dem Stemmeisen wegschneiden.

Gruß Jochen
Gruber

Re: Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von Gruber » Mi 20. Jul 2005, 07:56

Das erwärmen der Fugenmasse auf diese Höhe ist nicht zu empfehlen. Es hat schon seinen Grund warum alle Anbieter eine höchste Verarbeitungstemperatur von 40° angeben. Abgesehen davon ändert das nichts an der Bildung von Kohlendioxid. Zum Ablüften des Primers ist zu beachten dass die Primer für PU-Massen ein sehr enges Zeitfenster zur Verarbeitung haben. Danach müssen sie reaktiviert werden. Nur so nebenbei: bedeutet ein Überstand von 2-3mm bei einer durchschnittlichen Fugentiefe nicht ganz schnell einen enormen Materialverlust von bis zu 40%?
Gruß Karl
Jacobsen,Peter-E.

Re: Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von Jacobsen,Peter-E. » Mi 20. Jul 2005, 23:05

Hallo Karl,erstmal vielen Dank fuer Deine Tips.Welches Produkt empfiehlst Du denn?
Wir koennen ja ruhig Schleichwerbung betreiben.Kannst ja auch abkuerzen.
B-Bond wirbt ja damit,dass sich keine Blasen bilden.Hab ich noch nicht ausprobiert.Werde jetzt mal die Loeffelmethode ausprobieren.Die Fuge ist dann etwas vertieft,so dass ich dann beim Schleifen die Oberflaeche der Fugenmasse nicht aufschleife und verborgene Lunker so nicht ans Tageslicht befoerdere.Ausserdem druecke ich die Masse so noch etwas in die Fuge.Mal sehen.Werde berichten.
Peter
Gruber

Re: Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von Gruber » Do 21. Jul 2005, 08:11

Hallo Peter,
mit B-Bond meinst Du sicher Best Bond. Hierbei handelt es sich um ein MS-Polymer. Abgesehen von der, aus meiner Sicht sehr mutigen Angabe zu der Dehnfähigkeit raten wir bisher eher zur Vorsicht. Grundsätzlich gilt für MS-Produkte nämlich: obwohl überwiegend relativ hart, zeigen die Erfahrungen, je elastischer umso eher die Neigung zu Ausfärbungen. Es tut sich zwar einiges in diesem Bereich, ich rate jedoch immer dazu, vom Hersteller - nicht vom Anbieter - eine Unbedenklichkeitserklärung zu erhalten. Man sollte sich wundern wie wenig dazu bereit sind. Nun zu den Fugen. Das Vertiefen der Fugen ist grundsätzlich sinnvoll, man vermeidet dadurch dass die Dichtmasse bei Dehnung des Holzes übersteht. Die Luftblasen sind allerdings weniger ein optisches Problem, sie können, an der richtigen Stelle, der Anfang von Undichtigkeiten werden. Zuletzt zu den von mir empfohlenen Produkt. In den 60er Jahren entwickelt und heute, in den Eigenschaften noch unerreicht, das ist auch die Meinung vieler Bootsbauer die es nicht verwenden weil - silikonhaltig. Was es ist, kannst Du an meiner mail-Adresse erkennen.
Gruß Karl

Jacobsen,Peter-E.

Re: Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von Jacobsen,Peter-E. » Do 21. Jul 2005, 15:49

Hallo Karl,
nochmals vielen Dank fuer Deine Infos.
Kannst Du garantieren,dass sich bei verwendung Deines Produktes keine Blasen bilden.Wie sieht es mit der UV-Bestaendigkeit unter tropischer Sonne aus?
Gruss
Peter
Jochen Ruoff

Re: Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von Jochen Ruoff » Do 21. Jul 2005, 20:46

Hallo Karl,

in den Verarbeitungsvorschriften für Dein Produkt WKT hab ich gelesen, daß die Temperatur nicht höher als 40° sein sollte, das sich die höhere Temperatur negativ auf die Vulkanisation auswirken könnte.
Wenn ich die Schläuche auf ca 50° erwärme läuft die Fugenmasse weich in die Fuge und kühlt dort auf die empfohlene Verarbeitungstemperatur von um die 20 ° ab. ( in meinem Falle 17 Grad Werkstatttemperatur im Winter )
Von einer, wie in Deinen Verarbeitungsvorschriften
beschriebenen zu hohen Verarbeitungstemperatur kann hier wohl nicht die Rede sein. Diese beziehen sich auf eine Dauerhaft hohe Temperatur durch z.B. Sonneneinstrahlung.
In den 12 metern meines Deckes fanden sich nach dem Schleifen keine Lufteinschlüsse.
Wegen den großen klar lackierten Flächen an meinem Boot kam für mich kein silikonhaltiges Produkt in Frage.

Grüße aus Bayern

Jochen
Gruber

Re: Lufteinschluesse in Decksfugen

Beitrag von Gruber » Fr 22. Jul 2005, 08:20

Hallo Peter,
ja kann ich. Also wer es schafft mit WKT Luftblasen einzuschließen, soll mich bitte informieren wie ihm das gelungen ist. WKT ist 100% UV-Beständig, wobei die UV-Belastung nicht unbedingt in den Troppen am höchsten ist. In diesen Bereich ist, wie auch bei Frost das Elastizitätsmodul einer Fugenmasse der entscheidende Faktor. Hier bietet WKT eine unveränderte Elastizität in einem Temperaturbereich von -50° bis +180°
Nun noch einmal zum Erwärmen der Masse vor dem Verarbeiten. Jochen, ich gehe davon aus, dass Du von einer PU-Masse sprichst. Nun ist es bei PU aber so, dass durch das Erwärmen der Aushärtevorgang stark beschleunigt wird und es daher noch stärker zur Gasblasenbildung (Kohlendioxyd) kommt. Ich bleibe also dabei: nicht auf so hohe Temperatur erwärmen.
Grüße Karl

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