Adler Wie schaun denn Eure Rümpfe so aus ?

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Klaus

Adler Wie schaun denn Eure Rümpfe so aus ?

Beitrag von Klaus » Mo 14. Mär 2005, 20:22

Hallo,
Mal eine Frage an die Adlerfreunde, die einen Holzrumpf haben.
Meine Adler 31 ist Baujahr 1966.
Ich muß jetzt meine Planken neu verleimen (Aussleisten), die sind mir aufgegangen.
Am Unterwasserschiff hab ich auch Planken die kalfatet waren.

Wie schaun denn Eure Rümpfe so aus ?

Ganz verleimt oder habt ihr auch Planken die kalfatet sind ?
Ein Bootsbauer hat mir mal gesagt, die Adler sind komplett verleimt.

würd mich freuen von Euch zu hören
grüße Klaus
Sybille

Re: Adler Wie schaun denn Eure Rümpfe so aus ?

Beitrag von Sybille » Mo 22. Aug 2005, 14:50

Hallo,

habe eine Adler 34, Bj. 69, deren Rumpf neu restauriert wurde.

Die Planken sind ebenfalls kalfatert worden und ich habe jetzt erst erfahren, dass sie original verleimt wurden.

Nun bin ich mir natuerlich nicht sicher, was passieren wird, wenn sie in's Wasser kommt -> wird die Masse rausgedrueckt? Und sind 5 mm Luecken bei Mahagony-Planken evtl. normal, schliessen sie sich beim Wassern??

Worin besteht der substanzielle Unterschied zw. Leimen und Kalfatern??

Wäre für Antworten sehr dankbar (Limes???)!!

Ciao
Sybille
Bootsbau One FootKehr GbR

Re: Adler Wie schaun denn Eure Rümpfe so aus ?

Beitrag von Bootsbau One FootKehr GbR » Do 1. Sep 2005, 12:02

Spalten von 5 mm in der Beplankung schließen sich nicht ! Solche Spalten entstehen im Nachgang bei der Verwendung von Beplankungsmaterial mit zu hoher Holzfeuchte oder bei langer und trockener Lagerung des Bootes an Land. Sinnvoll ist das Schließen dieser Spalten durch das Einbringen einer holzartgleichen Leiste mit Kleber oder Dichtmittel. Wenn möglich, sollte von innen eine Nahtleiste über dieser Fuge befestigt werden.

Die Bildung von Spalten oder Rissen in geleimter Beplankung ist hoch, besonders gefährdet ist der Bereich des Wasserpasses. Quer zur Holzstruktur ist die Fähigkeit von Quellen und Schwinden des Holzes am größten, theoretisch sind plus/minus von bis zu 15% in der Breite möglich.
Da Leim oder Kleber wenig flexibel sind und das Holz nur mit einer schwach verästelten Filmdicke zusammen halten, bildet sich der Riss an der schwächsten Stelle das Spannungsfeldes, das muß nicht immer die Stoßfuge sein, kann auch mitten im Holz sein. Der Fugenverbund ist also chemisch und durch die Leimverästelung auch formschlüssig.
Anders beim Kalfatern, diese Fuge zwischen jeder Planke ist deutlich flexibler, das natürliche Quellen und Schwinden des Holzes verteilt sich auf die ganze Fläche des Rumpfes. Bilden sich dennoch Leckstellen ( Lagerung an Land) können diese durch das erneute Einschlagen von Kalfaterwerk, früher in Pech getränktes Leinen oder Flachs, heute syntetisches Material, gedichtet werden.

Zum substanziellen Unterschied:
Leimen/Kleben ist eine nicht lösbare Materialverbindung, Kalfatern ist eine nachfolgende Dichtung von Fugen, ist das Plankenmaterial an der Schmalfläche profiliert( Nut oder Kehle), so kann man auch von einer form - und kraftschlüssigen Verbindung sprechen.

Hilft das etwas weiter ? MfG. Reiner
Sybille

Re: Adler Wie schaun denn Eure Rümpfe so aus ?

Beitrag von Sybille » Do 8. Sep 2005, 11:37

Und ob das weiterhilft ;-)!!! Vielen Dank!!!

Wir werden die Lücken (UW-Bereich, nahe Kiel, im Stossbereich), die zu 99% durch lange, trockene Lagerung an Land enstanden sind, nun genauer untersuchen lassen und dann entscheiden, ob sie durch kalfatern oder durch 'Holzeinlage' geschlossen werden!

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