holzboot – was beachten, welche unterschiede?

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PhyshBourne
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holzboot – was beachten, welche unterschiede?

Beitrag von PhyshBourne » So 29. Okt 2017, 18:16

ich mag ja alte boote und alte risse sehr gerne.
und schon wieder ist mein boot (http://bit.ly/2yTXvsy) einen meter zu kurz…
…es grübelt nun schon wieder in mir…
hab' da ein wunderschönes holzboot (http://bit.ly/2zhkO0c) gesehen, einen seekreuzer kr 5,5, dänischer yachtbau, aus 1964, offenbar gut in schuss (ein, zwei leicht behebbare problemchen bei der elektrik…).
aber ich zögere noch, weil ich sorge habe, dass die pflege (deutlich) mehr zeit und geld verschlingt als (m)ein gfk–boot (welches ähnlich alt ist).
jetzt frage ich (nur) die von euch, die schon einmal von gfk auf holz umgestiegen sind (oder gar wieder zurück):
welchen rat würdet ihr mir geben – worauf müsste ich achten – was würde mich erwarten (mehrausgaben, mehrarbeit) – vor–/nachteile…?


g-ttes sind wogen und wind, segel aber und steuer, dass ihr den hafen gewinnt, sind euer.

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PhyshBourne
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Re: holzboot – was beachten, welche unterschiede?

Beitrag von PhyshBourne » So 29. Okt 2017, 21:11

okay, scheint die anzeige is' weg…
…dann war ich wohl zu spät…


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André bauer
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Re: holzboot – was beachten, welche unterschiede?

Beitrag von André bauer » Mo 30. Okt 2017, 10:59

Wenn man das Boot sehr sehr konsequent pflegt, ist es kaum Mehraufwand.
Sicher, es muss geschliffen werden vor dem Lackieren, wo das Lackieren dem Polieren zeitlich ähnelt.
Meinetwegen rechne den doppelten Zeitaufwand.
Eins muss klar sein: Ein Holzboot verzeiht KEINE Nachlässigkeit.
Schäden behebt man am Besten sofort, bevor der erste Regen oder die erste Welle Wasser ins Holz bringt.
Also macht es Sinn, vorsichtiger mit dem Boot umzugehen, zu fahren, sich darauf zu bewegen usw.
Sind unter oder an Deck strukturelle Schäden aufgetreten, sofort beheben.
Immer mit Vollpersenning abdecken, diese muss gut belüftet sein und bei Naturlackierung am Rumpf bis ins Wasser gehen. Dadurch muss sie regelmäßig gereinigt werden und im Wasser aus LKW-Plane bestehen, über Wasser am Besten helle Baumwolle.
Kojenpolster hochlegen wenn man geht, Lüfter und Luken auf, Cockpitschott muss Luftschlitze haben.
Die Luftfeuchtigkeit darf wie zuhause auch nicht über 80 % liegen, 60 sind gut.
Im Endeffekt ist es wahrscheinlich doch in der Saison deutlich mehr Arbeit.

Befolgt man das alles konsequent und jeden Tag, wird man wenig Probleme haben.
Vorausgesetzt das Boot hat keine konstruktiven Schwachstellen.
Leider macht das kaum jemand so konsequent.

Aber auch GFK rächt sich nach vielen Jahren bei zu wenig Pflege, das Gelcoat bleicht aus, verfärbt, wird rissig und ist nach 30 Jahren relativ nicht mehr das wert, was ein Holzboot wäre.
GFK-Boote sind genau genommen Geldvernichtung und nicht weniger umweltschädlich.

Und ansonsten schreiben die Anständigen hier ihren Namen drunter...

Gruß,
André
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André

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Re: holzboot – was beachten, welche unterschiede?

Beitrag von PhyshBourne » Mo 30. Okt 2017, 11:04

moin – und vielen dank!

georg


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Re: holzboot – was beachten, welche unterschiede?

Beitrag von eckhard » Di 31. Okt 2017, 13:28

André hat recht und eigendlich alles geschrieben.
Aber die Pflege des Bootes, das wunderbare Gefühl, das schönste Schiff im Hafen zu besitzen - oder zumindest eines der schönen - gehören auch zum Segeln. Und Klassiker in einem guten und authentischen Zustand sind jedes Schiff für sich einzigartig und eben nicht von der Stange.
Glück ist gesund, wenn man es spürt und hält gesund.
Ich habe viele Jahre geträumt und dann getreu dem Lied: "100000 mal ist nichts passiert, und dann hat es ....." mein Schiff gefunden.
Also sondiere den Markt weiter, lass Dich nicht verunsichern, ob es mehr oder weniger Arbeit macht und finde Dein Schiff - nichts geht über das Gefühl, einen Deiner Träume verwirklicht zu haben.
Alles Gute und Grüße in die Runde, Eckhard
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Re: holzboot – was beachten, welche unterschiede?

Beitrag von PhyshBourne » Di 31. Okt 2017, 14:57

danke!!

herzliche grüße,

georg


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André bauer
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Re: holzboot – was beachten, welche unterschiede?

Beitrag von André bauer » Di 31. Okt 2017, 21:53

So ist das! :-)

Jeden Tag hör ich "Das Projekt ist zu groß" oder "Da bist Du ja Rentner wenn es fertig ist" oder "Warum machst Du das, die Geduld hätte ich nicht"

Eine alte, richtig runtergekommene klassische Yacht in Feierabendarbeit komplett neu aufzubauen ist sicher nichts für jeden.
Projektlaufzeiten von mehr als 2 Jahren sprengen mit 999% Sicherheit jede Familie.
Selbst Bootsbauer halten mich regelmäßig für durchgeknallt.

Was ich sagen will, es gibt immer Leute die sich selbst nicht vorstellen können, so ein Projekt zu Ende zu bringen.
Die Erfahrung zeigt aber auch das viele langjährige Projekte scheitern.

Wenn Du sicher ist das Du genau dieses Boot willst, tu es!
Ansonsten sieh Dich weiter um, studiere die verschiedenen Klassen und Typen, Preise usw.
Und überlege genau was Du willst und kannst, auch finanziell.
Wenn doch mal eine größere Reparatur fällig wird.

André
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André

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Re: holzboot – was beachten, welche unterschiede?

Beitrag von PhyshBourne » Di 31. Okt 2017, 22:40

jo.
danke!

georg


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