Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Smut

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von Smut » Mi 28. Dez 2005, 13:00

Moin,

habe auch mein Mahagoni Schiff mit Le Tonk lackiert . Erst zwei Schichten Öl aus der Le Tonk Reihe, darauf dann 5 Schichten Le Tonk Lack. Jeweils mit 400er zwischengeschlichen. Mit dem Ergebnis und der Verarbeitung des Lacks war und bin ich sehr zufrieden.

Enttäuscht bin ich allerdings von der UV Beständigkeit es Lacks. Obwohl ich mich sogar für den Le Tonk mit dem extra UV Schutz entschieden habe, ist das wunderschöne rote Mahagoni schon nach 2, 5 Saisons gelb geworden, obwohl ich jeden Winter ein bis zwei Lagen Lack aufgetragen habe. Der Lack ansich ist aber immer noch sehr gut.

Guten Rutsch !

der Smut
r. Hinrichsen

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von r. Hinrichsen » Mi 28. Dez 2005, 20:52

Hallo Smut!
Vielen Dank für die mail.
Die Problematik mit dem Ausbleichen gibt es auch bei den synthetischen Lacken.
Es bleibt nichts anderes übrig, als das Schiff mit einer umfangreichen Persenning am Liegeplatz zu schützen.
Auf Tour dürfte das allerdings nicht praktikabel sein, denn man will ja den Sonnenschein auch mal genießen.
Beste Grüße fürs nächste Jahr.
Hinnerk
Florian

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von Florian » Do 29. Dez 2005, 12:50

Moin,
ein echt ergiebiges Thema. Da hier so viele Erfahrungs- und Wissensträger beisammen sind, will ich auch noch ne Frage hinerherschieben.
Ich habe Gillelaje mal neben einem dänischen Folkeboot gelegen. Und der bootsbauende Eigner hat gerade sein frisch restauriertes Boot (im Innenbereich, außen war er vor der Wasserung bereits fertig :)) mit einer Mischung aus Balsam-Terpentin und Tonki bearbeitet. Zuerst zwei mal 3/4 Terpentin und 1/4 Tonki, dann 2 mal halb und halb, dann 1/4 Terpentin und 3/4 Tonki und zum Schluß mit der Ziehklinge abziehen und pur mit einem Lappen drüber gehen. Wichtig war ihm, dass die Temperatur schön warm war. Ich habe nicht jeden Schritt selbst beobachten können, aber er hat mir erklärt wie er es machte. Ich habe das dann auch so versucht und musste feststellen, das ich nicht so viele Anstriche ins Holz reinbekommen habe. Und das mit der Ziehklinge erschien mir auch spanisch. Ich habe das auf die von mir verwendeten "dickeren" Mischungen und die geringeren Temperaturen geschoben. Ich war aber mit dem Ergebnis zufrieden.
Aber jetzt kommts: Auf den Gebinden bzw. den Beipackzetteln erschien dann 2003 der Hinweis Tonki *n i c h t* mit Balsamterpentin zu verdünnen. Weiss jemand warum die das machen? Weil das Terpentin, obwohl es ein Naturprodukt ist, offensichtlich stark gesundheitsschädlich ist? Oder weil dann die Materialeigenschaften vom technischen Blatt nicht mehr garantiert werden können? Oder weil die Methode insgesamt Gülle ist?
André Bauer

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von André Bauer » Mo 9. Jan 2006, 09:02

Moin an alle,
ausbleichen läßt sich zumindest gut aufhalten,
indem man mit Tonerde beizt.
Tonerde ist ein excellenter Ersatz für die nicht mehr produzierte Beize von International. Seht selbst unter Suche/Biete bei Knickspantscharpie.
Der Farbton läßt sich super einstellen, damit natürlich auch der Schutz vor UV,
weil die Farbpigmente die Strahlung reflektieren, und unvergänglich sind im Gegensatz zum UV-Schutz des Lacks, der sich abbaut.

Grüße,
André
r. Hinrichsen

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von r. Hinrichsen » Di 10. Jan 2006, 19:18

Kurze Bemerkung zu Andre´ .
In Kiel gibt es Interstain - Mahagony Beize von
International noch. Der Händler meinte,daß Hempel keine Beize mehr habe.
Hinnerk

André Bauer

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von André Bauer » Di 10. Jan 2006, 23:45

Kurzer Nachtrag zur Tonerde:
Der tip kommt von Yachtwerft Meyer in Bremen,
also auch jemand der es wissen sollte.
Habe mein Boot damit gemacht und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

André
Torsten

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von Torsten » Mi 11. Jan 2006, 17:06

Hallo André,

schreibe doch bitte einmal, wo man die Tonerde beziehen kann. (Web-Adresse, Telefonnummer)

Torsten
Christoph Blum

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von Christoph Blum » Mi 11. Jan 2006, 21:42

Ja, das würde mich auch sehr interessieren. Hast ja schon mal darüber geschrieben. Bin auch gleich losgezogen und versucht die Tonerde zu bekommen (wohne leider nicht in der Nähe von Bremen)aber überall Fehlanzeige. In der Apotheke habe ich roten Ton bekommen aber der löst sich nicht im Wasser und kostet darüberhinaus... Also bitte, die Foto´s machen Lust auf die Lösung des Rätzels.

Christoph B.
André Bauer

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von André Bauer » Do 12. Jan 2006, 09:02

Moin,
also die Tonerde gibts beim Malergeschäft Stöckmann in Bremen-Burg, Stader Landstr. 13
28719 Bremen, Tel 0421/630233

Zum Verarbeiten reicht Wasser.
Das holz muß natürlich wirklich frei sein von Lack.

Grüße,
André
Hinnerk

Re: Erfahrungen mit Lacköl z.B. Le Toinkinois

Beitrag von Hinnerk » Fr 7. Apr 2006, 20:58

Habe jetzt einige Erfahrungen gemacht. Der Lack ist sehr dünnflüssig und am darf nur sehr sparsam auftragen, um keine Tränen zu produzieren. Er läßt sich leicht schleifen und , da ohne Lösungsmittel, ohne starke Geruchsbelästigung verarbeiten. Die Profimaler auf meiner Werft mögen den Lack nicht, weil er nur sehr dünne Beschichtung zu läßt.Wie der Lack sich im Sommer bei intensiver Sonnenbestrahlung verhält, werde ich im Herbst berichten.
Bin z.Zt. beim 5. Anstrich. Geplant sind 10.
Hinnerk
Antworten