hallo!
wir restaurieren einen kleinen offenen langkieler, mahagoni auf gedämpften eichenspanten. die verbindung spant-planke ist mit kupfernieten. nun (da wir es als angefangenes restaurierungsobjekt gekauft haben) steht das boot allerdings schon seit 6 jahren trocken, und entsprechend sind die fugen zwischen den planken ziemlich offen (von 0,5 mm über wasser bis 5 mm an der kielplanke). hat jemand erfahrung, ob die verbände ein ausleisten, verleimen und aufquellen im wasser vertragen würden? bodenwrangen sind neu, gebrochene spanten repariert... das boot soll NICHT in epoxi gepackt werden, sondern mit owatrol geölt (schränkt ja das quellen auch noch mal ein). kann mir jemand einen rat geben?
rumpf verleimen?
-
- Beiträge: 145
- Registriert: Mo 5. Jun 2006, 19:50
Re: rumpf verleimen?
Moin,
Ein zu grosser Holzfeuchteunterschied würde zu starkem Quellen führen und die Beplankung würde die Spanten beschädigen oder selbst Schaden nehmen. Wenn man die Fugenbreiten zwischen den Planken addiert kann man ungefähr sehen, um wieviel die Aussenhaut breiter werden wird. Um Schäden zu vermeiden sollte die Holzfeuchte beim Leimen nicht viel weniger sein als später im Wasser. Bei einem Geölten Boot so zwischen 12 und 15%. Da kann man noch gut leimen und die Bewegungen des Holzes sind schon sehr eingeschränkt.
Nach dem Ausleisten ist der Rumpf um einiges steifer da die Beplankung Kräfte wie eine homogene Fläche aufnimmt. Daher sollte vor dem Auseisten das Boot sauber ausgerichtet und aufgebockt werden, damit man den Verzug nicht durch das Leimen "fixiert".
Auf jeden Fall sollte die Holzfeuchte über das Jahr hindurch möglichst gleichmässig gehalten werden. Wenn das Boot an Land zu sehr austrocknet und die Leisten auf beiden seiten der Fuge verleimt sind, können sie aufreissen. Wenn der Rumpf gut geölt ist und bleibt, dann dürfte díes nicht passieren.
Bei einem ausgetrockneten Boot ist es sinnvoll, es zuerst ins Wasser zu lassen und das Holz anquellen zu lassen. Ich habe dies mit einem Kiefernholzboot vor dem Ausleisten gemacht. Nach zwei Wochen im Wasser habe ich es wieder an Land genommen und dann gewartet, bis die Holzfeuchte richtig war. Nach dem Ausleisten war es hervorragend dicht und es zeigten sich keinerlei Spannungen/Beschädigungen. Falls das Zuwasserlassen nicht möglich ist wegen Einbauten, Motortechnik usw. dann reicht es auch, immer wieder Wasser hineinzuschütten und die Fugen mit nassen Lappen abzudecken bzw. auszustopfen. Allerdings dauert es dann etwas länger.
Viel Erfolg
Ivan Balushev
Ein zu grosser Holzfeuchteunterschied würde zu starkem Quellen führen und die Beplankung würde die Spanten beschädigen oder selbst Schaden nehmen. Wenn man die Fugenbreiten zwischen den Planken addiert kann man ungefähr sehen, um wieviel die Aussenhaut breiter werden wird. Um Schäden zu vermeiden sollte die Holzfeuchte beim Leimen nicht viel weniger sein als später im Wasser. Bei einem Geölten Boot so zwischen 12 und 15%. Da kann man noch gut leimen und die Bewegungen des Holzes sind schon sehr eingeschränkt.
Nach dem Ausleisten ist der Rumpf um einiges steifer da die Beplankung Kräfte wie eine homogene Fläche aufnimmt. Daher sollte vor dem Auseisten das Boot sauber ausgerichtet und aufgebockt werden, damit man den Verzug nicht durch das Leimen "fixiert".
Auf jeden Fall sollte die Holzfeuchte über das Jahr hindurch möglichst gleichmässig gehalten werden. Wenn das Boot an Land zu sehr austrocknet und die Leisten auf beiden seiten der Fuge verleimt sind, können sie aufreissen. Wenn der Rumpf gut geölt ist und bleibt, dann dürfte díes nicht passieren.
Bei einem ausgetrockneten Boot ist es sinnvoll, es zuerst ins Wasser zu lassen und das Holz anquellen zu lassen. Ich habe dies mit einem Kiefernholzboot vor dem Ausleisten gemacht. Nach zwei Wochen im Wasser habe ich es wieder an Land genommen und dann gewartet, bis die Holzfeuchte richtig war. Nach dem Ausleisten war es hervorragend dicht und es zeigten sich keinerlei Spannungen/Beschädigungen. Falls das Zuwasserlassen nicht möglich ist wegen Einbauten, Motortechnik usw. dann reicht es auch, immer wieder Wasser hineinzuschütten und die Fugen mit nassen Lappen abzudecken bzw. auszustopfen. Allerdings dauert es dann etwas länger.
Viel Erfolg
Ivan Balushev
Re: rumpf verleimen?
hallo ivan,vielen dank!
ich werde mich dann mal nach einem holzfeuchte messgerät umsehen...
gruß uli
ich werde mich dann mal nach einem holzfeuchte messgerät umsehen...
gruß uli