Moin,
ich bin im Besitz eines recht alten holz Kanus, welches noch so mit Spannten gefertigt wurde und außen dann mit Mahagoni (glaube Funier 4-5mm) beplankt wurde.
Eines dieser Boote die nachträglich oder ab Werk dann irgnedwann mal mit GFK von außen überzogen wurden sind.
Das ganze Kanu ist ca. 6m lang (4er) und wiegt verdammt viel. (bekommt man so mit 2 Mann getragen)
Da ich ganz gerne ihn mal auf Auto schnallen würde und auch wieder runterbekommen will, war jetzt meine Idee, dass ganze GFK runter zu nehmen bis aufs Mahagoni (schleifen / Fönen etc.) und dann mit einer guten Gewebematte + Epoxi und anschließend 2K Lack rauf.
Um eben Gewicht zu sparen (da vorher so eine gehäckselte Matte mit viel spachtel etc. drauf ist).
Die Frage die bleibt, hat das schon mal jemand gemacht und wenn ja wieviel wiegt das KAnu jetzt ?
Hatte mal ausgerechnet, dass man pro m2 gehäckselter Matte ca.2kg verarbeitet und bei Gewebe so ca. nur 0,5 Kg was bei einer Fläche von ca. 7 m2 immerhin 10 Kg brinngen müßte oder vielleicht noch mehr weil da noch Spachtel + div Lackschichten drauf sind.
Gibt es irgendwelche Erfahrungsberichte ?
Gruß Bjoern
Mahagoni Holzkanu aufarbeiten und Gewicht sparen ..
Re: Mahagoni Holzkanu aufarbeiten und Gewicht sparen ..
Moin Björn,
diese Holzkanus werden original mit Segeltuch bespannt - bespannt und nicht geklebt. Das Segeltuch wird dann mit einer speziellen Mixtur imprägniert - wasserdicht, steinhart und hält mindestens zwanzig Jahre. Der Vorteil ist: der Holzrumpf bleibt flexibel, ist dicht und die Bespannung kann bei Beschädigung ausgewechselt werden. In den USA ist dieses Verfahren seit ca. 1870 gang und gäbe. Außerdem: kein Plastik ...
Die ganze Konstruktion heißt 'Wood and Canvas Canoe', in Hamburg und Berlin hat man das Verfahren ab ca. 1910 kopiert, ohne aber die genauen Tricks speziell beim Bespannen mit Leinwand zu kennen.
Mein Kanu ist 5,40 m lang, faßt 500 kg Zuladung und wiegt ca. 34-36 kg. Das bekomme ich noch alleine auf's Autodach. Mein 14 Fuß Kanu wiegt 17 kg - versuch das 'mal in Plastik hinzubekommen ...
Ich habe den Bau dieser Kanus in Neuengland gelernt, und wenn Du weitere Fragen hast: melde Dich.
Birger
diese Holzkanus werden original mit Segeltuch bespannt - bespannt und nicht geklebt. Das Segeltuch wird dann mit einer speziellen Mixtur imprägniert - wasserdicht, steinhart und hält mindestens zwanzig Jahre. Der Vorteil ist: der Holzrumpf bleibt flexibel, ist dicht und die Bespannung kann bei Beschädigung ausgewechselt werden. In den USA ist dieses Verfahren seit ca. 1870 gang und gäbe. Außerdem: kein Plastik ...
Die ganze Konstruktion heißt 'Wood and Canvas Canoe', in Hamburg und Berlin hat man das Verfahren ab ca. 1910 kopiert, ohne aber die genauen Tricks speziell beim Bespannen mit Leinwand zu kennen.
Mein Kanu ist 5,40 m lang, faßt 500 kg Zuladung und wiegt ca. 34-36 kg. Das bekomme ich noch alleine auf's Autodach. Mein 14 Fuß Kanu wiegt 17 kg - versuch das 'mal in Plastik hinzubekommen ...
Ich habe den Bau dieser Kanus in Neuengland gelernt, und wenn Du weitere Fragen hast: melde Dich.
Birger
Re: Mahagoni Holzkanu aufarbeiten und Gewicht sparen ..
Morgen,
tja das kling schon interessant, Vorteil bei Epoxi wäre natürlich , dass man das schöne Mahagoni durchsieht
Hast Du vielleicht ein Bild von deinem Kanu 5,4 m ?
Verstehe noch nicht ganz den Nachteil - Bespannung mit einem Glasfasergewebe + Epoxi ?
Gr Bjoern
tja das kling schon interessant, Vorteil bei Epoxi wäre natürlich , dass man das schöne Mahagoni durchsieht

Hast Du vielleicht ein Bild von deinem Kanu 5,4 m ?
Verstehe noch nicht ganz den Nachteil - Bespannung mit einem Glasfasergewebe + Epoxi ?
Gr Bjoern
Re: Mahagoni Holzkanu aufarbeiten und Gewicht sparen ..
Björn,
Epoxy oder Segeltuch: das kommt darauf an was Du willst.
Glasfaser mit Epoxy ist für Show - also Sicht auf die Außenseite des Mahagony-Rumpfes. Nachteil: der Rumpf verliert an Elastizität, wird steifer und die Fahreigenschaften werden schlechter. Wenn Du dir einen feinen Riß in der Glasfaser-Beschichtung einfängst und dann das Holz feucht wird hast Du ein Problem. Dieses ist auch der Tod für so manches Leisten/Epoxy-Kanus (Strip-Bauweise).
Vorteil: besonderes Know-How nicht erforderlich, optisch sieht der Rumpf natürlich aus.
Aus meiner Sicht ist die Beschichtung eines Holzkanus mit Glasfaser/Epoxy die Kombination von Nachteilen zweier Konstruktionsmethoden.
Segeltuch-Bespannung ist traditionell und eher Praxisbetont. Nachteil: schweres Wildwasser ist damit nicht zu befahren, aber das Segeltuch ist erheblich stabiler als man es sich gemeinhin vorstellt. Know-how in Deutschland kaum vorhanden. Optischer Eindruck: wird von weitem oft für Kunststoff gehalten, da der Rumpf farbig und völlig glatt ist.
Vorteil: leicht zu reparieren, höhere Lebensdauer des Gesamtkanus (Rumpf: >100 Jahre, Bespannung ca. 20-25 Jahre), erheblich besseres Fahrverhalten. Der Rumpf bleibt elastisch, ohne aber den wabbeligen Eindruck von PE-Booten zu bekommen. Das Fahrverhalten von Wood-Canvas-Kanus wird nur noch von Birkenrindenkanus übertroffen, und ist mit dem von Kunststoff/Strip/Aluminium-Kanus nicht zu vergleichen.
Das Gewicht meines Kanus (der Rumpf besteht aus 'northern white cedar', nicht Mahagony) besteht zu ca. 20 kg aus Holzrumpf und ca. 14 kg aus Segeltuch plus Imprägnierung.
Ich bin zwar nicht unparteiisch, aber das weitaus bessere Fahrverhalten und die traditionelle Konstruktion aus zumeist natürlichen Materialien sprechen m.E. für die Segeltuch Konstruktion.
Bild: kann später folgen.
Birger
Epoxy oder Segeltuch: das kommt darauf an was Du willst.
Glasfaser mit Epoxy ist für Show - also Sicht auf die Außenseite des Mahagony-Rumpfes. Nachteil: der Rumpf verliert an Elastizität, wird steifer und die Fahreigenschaften werden schlechter. Wenn Du dir einen feinen Riß in der Glasfaser-Beschichtung einfängst und dann das Holz feucht wird hast Du ein Problem. Dieses ist auch der Tod für so manches Leisten/Epoxy-Kanus (Strip-Bauweise).
Vorteil: besonderes Know-How nicht erforderlich, optisch sieht der Rumpf natürlich aus.
Aus meiner Sicht ist die Beschichtung eines Holzkanus mit Glasfaser/Epoxy die Kombination von Nachteilen zweier Konstruktionsmethoden.
Segeltuch-Bespannung ist traditionell und eher Praxisbetont. Nachteil: schweres Wildwasser ist damit nicht zu befahren, aber das Segeltuch ist erheblich stabiler als man es sich gemeinhin vorstellt. Know-how in Deutschland kaum vorhanden. Optischer Eindruck: wird von weitem oft für Kunststoff gehalten, da der Rumpf farbig und völlig glatt ist.
Vorteil: leicht zu reparieren, höhere Lebensdauer des Gesamtkanus (Rumpf: >100 Jahre, Bespannung ca. 20-25 Jahre), erheblich besseres Fahrverhalten. Der Rumpf bleibt elastisch, ohne aber den wabbeligen Eindruck von PE-Booten zu bekommen. Das Fahrverhalten von Wood-Canvas-Kanus wird nur noch von Birkenrindenkanus übertroffen, und ist mit dem von Kunststoff/Strip/Aluminium-Kanus nicht zu vergleichen.
Das Gewicht meines Kanus (der Rumpf besteht aus 'northern white cedar', nicht Mahagony) besteht zu ca. 20 kg aus Holzrumpf und ca. 14 kg aus Segeltuch plus Imprägnierung.
Ich bin zwar nicht unparteiisch, aber das weitaus bessere Fahrverhalten und die traditionelle Konstruktion aus zumeist natürlichen Materialien sprechen m.E. für die Segeltuch Konstruktion.
Bild: kann später folgen.
Birger
Re: Mahagoni Holzkanu aufarbeiten und Gewicht sparen ..
Hallo Birger,
wie kann ich Dich erreichen?
Habe da einige Fragen. Mein Kanu ist 5,60 lang und sehr schwer.
Gruß
Birger schrieb:
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> Björn,
>
> Epoxy oder Segeltuch: das kommt darauf an was Du
> willst.
> Glasfaser mit Epoxy ist für Show - also Sicht auf
> die Außenseite des Mahagony-Rumpfes. Nachteil: der
> Rumpf verliert an Elastizität, wird steifer und
> die Fahreigenschaften werden schlechter. Wenn Du
> dir einen feinen Riß in der Glasfaser-Beschichtung
> einfängst und dann das Holz feucht wird hast Du
> ein Problem. Dieses ist auch der Tod für so
> manches Leisten/Epoxy-Kanus (Strip-Bauweise).
> Vorteil: besonderes Know-How nicht erforderlich,
> optisch sieht der Rumpf natürlich aus.
> Aus meiner Sicht ist die Beschichtung eines
> Holzkanus mit Glasfaser/Epoxy die Kombination von
> Nachteilen zweier Konstruktionsmethoden.
> Segeltuch-Bespannung ist traditionell und eher
> Praxisbetont. Nachteil: schweres Wildwasser ist
> damit nicht zu befahren, aber das Segeltuch ist
> erheblich stabiler als man es sich gemeinhin
> vorstellt. Know-how in Deutschland kaum vorhanden.
> Optischer Eindruck: wird von weitem oft für
> Kunststoff gehalten, da der Rumpf farbig und
> völlig glatt ist.
> Vorteil: leicht zu reparieren, höhere Lebensdauer
> des Gesamtkanus (Rumpf: >100 Jahre, Bespannung
> ca. 20-25 Jahre), erheblich besseres
> Fahrverhalten. Der Rumpf bleibt elastisch, ohne
> aber den wabbeligen Eindruck von PE-Booten zu
> bekommen. Das Fahrverhalten von Wood-Canvas-Kanus
> wird nur noch von Birkenrindenkanus übertroffen,
> und ist mit dem von
> Kunststoff/Strip/Aluminium-Kanus nicht zu
> vergleichen.
> Das Gewicht meines Kanus (der Rumpf besteht aus
> 'northern white cedar', nicht Mahagony) besteht zu
> ca. 20 kg aus Holzrumpf und ca. 14 kg aus
> Segeltuch plus Imprägnierung.
> Ich bin zwar nicht unparteiisch, aber das weitaus
> bessere Fahrverhalten und die traditionelle
> Konstruktion aus zumeist natürlichen Materialien
> sprechen m.E. für die Segeltuch Konstruktion.
>
> Bild: kann später folgen.
>
> Birger
wie kann ich Dich erreichen?
Habe da einige Fragen. Mein Kanu ist 5,60 lang und sehr schwer.
Gruß
Birger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Björn,
>
> Epoxy oder Segeltuch: das kommt darauf an was Du
> willst.
> Glasfaser mit Epoxy ist für Show - also Sicht auf
> die Außenseite des Mahagony-Rumpfes. Nachteil: der
> Rumpf verliert an Elastizität, wird steifer und
> die Fahreigenschaften werden schlechter. Wenn Du
> dir einen feinen Riß in der Glasfaser-Beschichtung
> einfängst und dann das Holz feucht wird hast Du
> ein Problem. Dieses ist auch der Tod für so
> manches Leisten/Epoxy-Kanus (Strip-Bauweise).
> Vorteil: besonderes Know-How nicht erforderlich,
> optisch sieht der Rumpf natürlich aus.
> Aus meiner Sicht ist die Beschichtung eines
> Holzkanus mit Glasfaser/Epoxy die Kombination von
> Nachteilen zweier Konstruktionsmethoden.
> Segeltuch-Bespannung ist traditionell und eher
> Praxisbetont. Nachteil: schweres Wildwasser ist
> damit nicht zu befahren, aber das Segeltuch ist
> erheblich stabiler als man es sich gemeinhin
> vorstellt. Know-how in Deutschland kaum vorhanden.
> Optischer Eindruck: wird von weitem oft für
> Kunststoff gehalten, da der Rumpf farbig und
> völlig glatt ist.
> Vorteil: leicht zu reparieren, höhere Lebensdauer
> des Gesamtkanus (Rumpf: >100 Jahre, Bespannung
> ca. 20-25 Jahre), erheblich besseres
> Fahrverhalten. Der Rumpf bleibt elastisch, ohne
> aber den wabbeligen Eindruck von PE-Booten zu
> bekommen. Das Fahrverhalten von Wood-Canvas-Kanus
> wird nur noch von Birkenrindenkanus übertroffen,
> und ist mit dem von
> Kunststoff/Strip/Aluminium-Kanus nicht zu
> vergleichen.
> Das Gewicht meines Kanus (der Rumpf besteht aus
> 'northern white cedar', nicht Mahagony) besteht zu
> ca. 20 kg aus Holzrumpf und ca. 14 kg aus
> Segeltuch plus Imprägnierung.
> Ich bin zwar nicht unparteiisch, aber das weitaus
> bessere Fahrverhalten und die traditionelle
> Konstruktion aus zumeist natürlichen Materialien
> sprechen m.E. für die Segeltuch Konstruktion.
>
> Bild: kann später folgen.
>
> Birger