Folkeboot mit GfK beschichten

[Rainer]

Hallo,
ich möchte ein Folkeboot mit 270 er GFK beschichten. Diagonal mit Epoxi verklebt müsste es sich einigermaßen der Verklinkerung anschmiegen. Hat da schon jemand mit dem Folkeboot Erfahrung gemacht?

Gruß, Rainer

[Willi - Chiemsee]

Hallo Rainer,
die GFK-Matten werden sich nicht anschmiegen. Du müßtest schon unter jeder Planke eine Dreiecksleiste einsetzen um den Knick abzuschrägen. Es gibt darüber entsprechende Literatur. Laß es bleiben !!!

Grüße
Willi
Folke Diogenes

[Detlef]

Hallo Rainer
Wir haben 1990 an einem Mahagoni auf Eiche Folkeboot erst mit angedicktem Epoxid Hohlkehlen in die Übergänge geformt. Dann ca. 10 Schichten Epoxi ohne Matte . Geschliffen und Lackiert. Hat super gehalten und das Boot ist 1993 mit uns 2400 Meilen um die Ostsee gesegelt ohne 1 Tropfen Wasser in der Bilge.
Gruß Detlef

[André bauer]

Moin,
Epoxy auf natur belassenem Holz kann ich nicht empfehlen. Epoxi hat die unangenehme Eigenschaft unter UV-Einstrahlung zu vergilben und wenn dann der Mist runter muß, viel Spaß. Ich hab es selber bei meinem Motorboot gemacht und würde es nich wieder tun, obwohl es noch hundertprozentig aussieht. Speziell mit PU-Lack drüber, sage ich, laßt die Finger davon. PU altert nicht wie anderer 1K Lack, der abblättert, sondern Pu wird rissig, was bedeutet das PU nach gegebener Zeit komplett runter muß. Ein normaler 1K Lack kann ewig alt werden, bei entsprechender Pflege, weil durch neue Schichten der Lack nicht austrocknet.
Pu eben schon, gleiches gilt für Epoxi. Weil Epoxi auch ziemlich tief ins Holz geht, ist Epoxi einmal drauf, für immer drauf.

[godeke]

Hallo Rainer,

Du schreibst leider nichts über das Alter und den Zustand Deines Bootes.
Ein geklinkertes Folkeboot würde ich auf keinen Fall mit Epoxi beschichten. Der geklinkerte Rumpf ist sehr elastisch und die Beschichtung dagegen sehr starr. Hohe Spannungen im Bereich der Klebeschicht sind unvermeidlich. Ohne Beschichtung im Innenraum arbeitet das Holz durch die Aufnahme von Wasserdampf, was weitere Belastungen für die Konstruktion nach sich zieht. Bei karweel geplankten Booten kann man das eher machen, weil infacher, aber auch da wird empfohlen, sämtliche Planken und Spanten miteinander zu verleimen und innen wie außen mit Epoxi zu beschichten, um das Holz gegen Wasserdampf zu versiegeln. Ich empfehle, die Nieten auszutauschen oder wenn möglich nachzuverdichten. Ich bin dabei, mein Boot komplett neu zu vernieten. Es ist schon interessant zu sehen, wie sich die Planken wieder dicht ziehen.
Mein Boot werde ich mit Kehlen aus Pantera oder Sikaflex abdichten, das Boot lag trocken in der Sonne und die Planken an einigen Stellen sind so verzogen, daß es schwer wird, sie durch die Vernietung allein wieder abzudichten. Ich werde es traditionell mit Leinöl- Chinaölprodukten beschichten. In die letzte Schicht kommt dann weißes Farbpigment.

Grundsätzlich würde ich traditionell gebaute Boote nah am Original restaurieren, da der Bootstechnik bei Konstruktion und Bau dieser Boote die moderne Technik eben noch nicht zur Verfügung stand und daher Boote unter ganz anderen Voraussetzugen geplant und realisiert wurden.

Weiter würde ich mich erkundigen, was Deine Versicherung dazu sagt. Einige Versicherungen weigern sich, Boote mit "Leichentüchern" zu versichern.
Aus naheliegenden Gründen, denn es wird u.a. unterstellt, daß so ein Boot derartig beschädigt ist, daß es nicht mehr dicht hält.

Viel Erfolg,
Carsten